Sonntag, 21. April 2013

Von Zwergen und Wichteln Teil 12


Von Zwergen und Wichteln    Teil 12                                       postet by niffnase

Winter- und andere Freuden (Heute mal etwas kürzer)

23. Dezember, zwei Stunden nach dem Eintreffen

Alle sind eifrig damit beschäftigt, ihre Sachen ins Haus zu tragen und auch ein zu räumen. Wir zwei natürlich auch und weil wir zwischendurch immer wieder knuddeln und knutschen müssen, sind wir auch die Letzten, die fertig sind. Sebi und auch Sandra sind gerade hochgekommen, als wir die letzten Klamotten in dem großen Einbauschrank im Schlafraum verstaut haben.

„Boah, das ist ja echt der Hammer hier oben“, kann sich Sebi nicht verkneifen, zu sagen und auch Sandra sieht sich staunend in der tollen Dachwohnung um. „Hier lässt es sich aber aushalten, das ist ja ein tolles Nest hier oben“, sagt sie. Ja, es ist wirklich toll und super eingerichtet, da sieht man, dass Thomas schon einen bestimmten Stil hat.

Alles ist in sanften Orangetönen gehalten, während im Schlafbereich blass grün überwiegt. Die Sachen passen wirklich gut zusammen und der Junge hat voll den Geschmack. Thomas hat seine Musikanlage angemacht und gerade hören wir LinkinPark. Sandra und Sebi haben sich auf der Couch breit gemacht, während wir noch schnell das große Bett beziehen.

Simpson Bettwäsche, Homer und Co, das ist ja echt geil und ich muss lachen. Ich schnapp mir den Kleinen und werf mich mit ihm rückwärts auf den Simpsonvater, knutsch den Mund meines Lieblings und knete seinen Po. Er fängt richtig an zu quietschen und Sebi ruft aus dem Wohnbereich: „Ihr seid nicht allein hier, wir kriegen alles mit. Verschiebt das mal auf später.“

Wir lachen und wälzen uns auf Homer hin und her. Thomas kann nicht genug bekommen vom küssen und auch mir geht es gerade bestens. Wenn die Zwei da draußen nicht wären, ich glaube, die Kleider lägen schon auf dem Boden. Sebi klopft an die offene Tür und sagt: „Carola ruft, wir gehen jetzt zum Essen. Auf, ihr zwei Liebesleute, poppen könnt ihr heute Abend.“

Beide werden wir etwas rot und hören mit dem Gewälze auf. Wir bringen unsere Kleider wieder in Ordnung und gehen dann kurz ins Bad, um uns zu kämmen. Nun folgen wir den beiden nach unten und ziehen dort Schuhe und Jacken an. Thomas gibt jedem von uns eine Pudelmütze, die man über die Ohren ziehen kann, denn draußen ist es mittlerweile deutlich unter null Grad.

Auch die Elternriege ist jetzt fertig zum Abmarsch und mit Handschuhen und Mützen aus gestattet. So gegen die Kälte geschützt, wandern wir die dreihundert Meter die Straße zurück zum „Salzburger Hof“, einem großen, im alpenländischen Stil erbauten und auch eingerichteten Gasthaus, die auch Fremdenzimmer vermieten.

Viel Holz an Decken und Wänden und eine urige Einrichtung aus Lärchenholz laden die Gäste zum Verweilen ein. Carola und auch Thomas werden vom Wirt, der eilig hinter der Theke hervor kommt, herzlich begrüßt und auch wir werden dann in die Begrüßung einbezogen, nach dem Carola uns vorgestellt hat.

An einem großen Tisch mit einer Eckbank und vier Stühlen finden wir alle Platz und eine freundliche Bedienung, mit „richtig Holz vor der Hüttn“, kommt und bringt jedem eine Speisenkarte. Sebi kriegt gerade Stielaugen und Sandra tritt ihm unter dem Tisch ans Bein. Mein Schatz und ich kichern und sehen uns amüsiert an.

Auch mein Papa riskiert einen Blick auf den ansehnlichen Vorbau der Bedienung, was Mama aber wegen einer Unterhaltung mit Sandras Mutter gerade nicht mit kriegt. Als ich seinen Blick kreuze, zuckt er mit den Achseln und fängt an zu grinsen. Ich verdrehe die Augen auf Grund so viel Aufmerksamkeit für dieses für Thomas und mich absolut uninteressante Milchgeschäft.

Wir bestellen Getränke und weil wir ja alle zu Fuß unterwegs sind, bestellen wir auch was Alkoholisches. Die Erwachsenen, außer Papa, wollen Wein trinken und Carola bestellt ein Flasche. Papa will ein Weizen und wir Jungen bestellen Cola-Weizen. Nicht lange danach bringt die junge Frau unsere Getränke.

Nun wälzen wir die Speisenkarte, die relativ umfangreich, für jeden Geschmack etwas bietet. Manche Bezeichnungen sind uns Flachländern nicht so geläufig und Thomas muss zuweilen übersetzen, was da steht. Kaiserschmarrn zum Beispiel ist was Süßes, ähnlich wie Pfannkuchen, gar nicht so mein Geschmack, aber das war jetzt echt nur ein Beispiel.

Welcher gebirgsunkundige Preuss weiß schon, was ein Wammerl ist oder Geselchtes? Bei Haxn weiß man ja mittlerweile auch bei uns, dass es sich um Fuß oder Beinteile handelt. Wir Jungen amüsierten uns jedenfalls köstlich über die Bezeichnung der kulinarischen Köstlichkeiten und Thomas und ich wir bestellten zusammen für uns Beide eine Kalbshaxe mit Beilagen.

Sebi und Sandra wagten sich nicht über den Schnitzelbereich hinaus und nahmen beide je ein Rahmschnitzel mit Pommes natürlich und Salat. Die Erwachsenen trauten sich schon eher, die typische Alpenküche aus zu probieren und bestellten für sich Schweinsbraten mit Knödeln und Blaukraut.

Nach zwanzig Minuten hatte jeder sein Essen vor sich stehen und wir, mein Schatz und ich staunten über die Ausmaße der Haxe. „Da werden wir uns plagen müssen, um das Teil verschwinden zu lassen“, mein ich zu meinem Schatz, aber der sagt: „Das dürfte doch mit zwei Mann zu schaffen sein.“

Wir legen los und es schmeckt wirklich sehr gut und auch die Anderen sind mit Geschmack und Menge sehr zu frieden. Nach vierzig Minuten Kampf mit Messer und Gabel ist von der Haxe tatsächlich nur noch der Knochen übrig und auch die Beilagen sind arg geschrumpft. Alle sind satt und auch ein bisschen müde von langer Fahrt und auch jetzt vom Alkohol.

Wir beschließen, nach dem Carola die gesamte Rechnung beglichen hat, nach Hause zu gehen und dort den Tag langsam aus klingen zu lassen. Auf mich und meinen Schatz wartet ja auch noch das „jungfräuliche“ Bett, dessen Zustand Thomas heute noch unbedingt verändern will. Mir und auch Klein Christoph kann das nur Recht sein und so gehen wir durch den Schnee nach Hause.

Am Haus angekommen, öffnet mein Schatz die Haustüre. Im Flur wird’s etwas eng, weil jeder seine Schuhe möglichst schnell ausziehen will, um in die warme Stube zu gelangen. Minus zehn Grad sind für heute Nacht gemeldet und morgen Abend soll es kräftig schneien. Ich bin mal gespannt. Vor mir bückt sich gerade Thomas, um seine Schuhe aus zu ziehen.

Ich kann der Versuchung nicht wiederstehen und lege meine Hände auf seinen Po. Kurz zuckt er zusammen, dann drängt er nach hinten gegen meine Hände und reibt sich dann an denen, geil. Wir wollen hoch, ich will nicht mehr ins Wohnzimmer und auch Sandra und Sebi sehen nicht so aus, als wollten sie ihre Zeit mit Fernsehen verplempern.

Thomas sagt Carola Bescheid, dass wir nach oben gehen und ins Bett wollen nach dem langen Tag. Sebi und Sandra sagen ebenfalls gute Nacht  und gehen mit uns bis in den ersten Stock, hier trennen sich unsere Wege und wir gehen ganz nach oben, in Thomas Reich, das jetzt zu mindestens für die nächsten zehn Tage auch mein Reich sein wird.

Der Kleine schließt die Tür hinter uns und dreht den Schlüssel rum. Müde sieht er aus, trotzdem oder gerade deswegen schmiegt er sich in meinen Arm. Ich lege meine Arme um ihn und schau runter in sein Gesicht. Meine Lippen suchen seine und wir küssen uns zart und mit ganz ganz viel Gefühl. Lange bleiben wir so stehen, den andern wahrnehmend mit allen Sinnen.

Wir spüren unseren Herzschlag und sein warmer Atem streichelt mein Gesicht. „Ich liebe dich“, flüstert er, nachdem wir den Kuss wegen Luftmangel beendet haben. „Ich liebe dich auch mein Schatz“, sage ich und löse mich von ihm. „Gehen wir duschen“, frag ich und er sagt: „ Nee.“ „Nee? was dann?“, frag ich. „Baden, Großer, richtig geil baden, in meiner schönen Badewanne“, sagt er und schiebt mich in das Bad, das ich ja noch gar nicht richtig gesehen habe.

Eine tolle Badewanne für zwei Personen, mit Rückenlehne hoch bis über den Kopf und Armlehnen und ein paar Düsen, ein absolut geiles Teil. „Boah, was ist das denn für ein Ding“, sag ich. „Das ist eine Wanne von Colani, das ist ein italienischer Designer“, sagt Thomas, „die habe ich mal auf einer Internetseite gesehen und dann hier einbauen lassen.“

Er dreht das Wasser auf und lässt die Wanne fast dreiviertel voll laufen. In der Zeit, in der das Wasser läuft, ziehen wir uns aus und putzen unsere Zähne. Thomas holt zwei große Badetücher und hängt die auf einen extra zum Anwärmen angebrachten speziellen Heizkörper. „Ein nobles Bad, Kleiner“, sag ich, „bist du so ein Badefan?“

„Nein, eigentlich nicht, aber hier im Winter, wenn du kalt und nass aus dem Schnee kommst, dann muss es eine Wanne sein und ja, die hier, das war sofort meine Traumwanne“, sagt er. Die Wanne ist nun ausreichend gefüllt und Thomas schüttet ein wohlriechendes Zeugs aus einem Glas in die Wanne.

Blau färbt sich das Wasser und es sprudelt auch fast eine halbe Minute. „So, rein mit dir“,  sagt er und steigt ebenfalls in die blaue Wärme mit ihrem herrlichen Duft. Ich glaub, das ist Lavendel oder sowas ähnliches. Als wir beide uns gegenüber sitzen, reicht uns das Wasser fast bis zum Hals. Nun lässt mein Kleiner die Düsen im Wasser sprudeln. Das ist ein irres Gefühl und entspannt lehnen wir uns zurück und genießen einfach nur.

Irgendwann, ich bin kurz vor dem Einschlafen, schleicht sich sein großer Zeh, na, wohin wohl? Genau da hin und er fängt an, mit seinem Zeh meinen Sack zu kraulen. In dem warmen Wasser fühlt sich das besonders geil an und es dauert nicht lange, bis Klein Christoph bis zur Maximalgröße ausgefahren ist. Nun ist der Ziel, der Zehenspiele und als der zweite Fuß dazu kommt, muss ich doch stöhnen, so gut ist das.

Dem kleinen, mit seinen gut sechszehn Jahren, fallen ja echt geile Sachen ein. Na ja, er ist ja auch schon fast ein Genie, warum nicht auch auf dem Gebiet. Mir gefällt es auf jeden Fall, wie er mit seiner Zehen meine Vorhaut immer rauf und runter schiebt, zwischen durch immer wieder auch die Hoden reizend.

Lange werde ich das nicht aushalten und das, das passt gerade noch für den heutigen Abend, denn um richtig zu poppen, bin ich eigentlich schon zu müde und er, denk ich auch. Es dauert nicht mal fünf Minuten, da wird das blaue Wasser im unmittelbaren Bereich meines Unterleibs plötzlich eingetrübt wird, begleitet von heftigem Stöhnen meinerseits und zufriedenem Schmunzeln seitens meines kleinen Sexgenies.

Nun, nach dem sich mein Atem und auch mein Schwanz wieder beruhigt haben, fange ich an, ihn auf die gleiche Art und Weise zu verwöhnen. Auch ihm scheint das ausnehmend gut zu gefallen, stöhnt er doch ebenso intensiv, wie ich es noch vor kurzer Zeit getan habe. So bring ich ihn dann auch nach ein paar Minuten Füßlings über die Schwelle und er lässt sich zufrieden nach hinten zurück sinken.

Ein paar Minuten verschnauft er noch, dann meint er: „Komm, mein Großer, wir trocknen uns ab und gehen Schlafen. Morgen müssen wir noch ein bisschen kaufen und den Ort besichtigen. Auch einen Weihnachtsbaum müssen wir holen und aufstellen und noch allerhand vorbereiten. Du siehst also, das wir nicht so richtig ausschlafen können“.

So, das war etwas kürzer, aber dafür wird die nächste wieder etwas länger

Sonntag, 14. April 2013


Traumschiff     Kapitel 18                                               postet by niffnase

 Noch Dienstagabend in der Klinik
Ole
Frank will rüber ins Wohnheim, er sagt, er kann hier nicht schlafen, das gibt nur Ärger. „Ich bring dich rüber“, sag ich und zieh mir was über. Dann gehen wir, nach dem Frank Torsten Tschüss gesagt hat, rüber zum Wohnheim. Sein Zimmernachbar ist anwesend und beäugt mich argwöhnisch. „Was wird denn das? Kommt nur nicht auf die Idee und wollt hier poppen. Da ist nix drin heute“, sagt er.
„Sag mal, spinnst du, uns steht nicht der Kopf danach, nach allem was passiert ist“, flaum ich ihn an, „du weißt scheinbar gar nicht, was Frank gerade durchgemacht hat, also halt einfach den Mund. Ich geh gleich wieder, keine Angst, deine Gesellschaft wäre mir sowie so zu Strange.“
„Ole, bitte lass gut sein“, sagt Frank und setzt sich auf sein Bett. Zu Jochen gewendet sagt er: „Jochen, Paul hat gestern unser Haus angezündet, meine Eltern liegen hier in der Klinik und haben nur überlebt, weil sie von Nachbarn gerettet wurden.
Einen Tag vorher hat er schon meinen Hund vergiftet. Ole hat mich hierher begleitet, weil er nicht wollte, dass ich allein hierher gehe. Er geht nachher wieder zurück in die Klinik. Wir beide haben keine Sekunde an Sex gedacht, so jetzt weißt du Bescheid“
Stille, man könnte eine Nadel fallen hören.
Dann: „Sorry, oh Mann, das tut mir sau leid, das wusste ich gar nicht. Auf Station hat keiner was gesagt. Oh man so eine Scheiße! Ole, entschuldige bitte, dass ich so blöd zu dir war. Was genau ist denn passiert?“, will Jochen jetzt wissen. „Gleich“, sag ich und dann zu Frank: „Geh du mal duschen, mein Schatz, ich bleib noch ein bisschen, geh erst, wenn du im Bett liegst.“
Frank hat mich sofort verstanden und sagt: „Danke Ole, ich liebe dich.“ Er holt sich Sachen zum Schlafen aus seinem Schrank und geht dann ins Bad. „Ich glaube nicht, dass er in der Lage ist, noch einmal alles zu erzählen. Er ist fix und fertig, deshalb erzähle ich dir jetzt in groben Zügen, was abgelaufen ist.“ Jochen schaut mich an und nickt.
Spätestens jetzt hat er begriffen, warum ich Frank zum Duschen geschickt habe. Ich beginne mit dem Auftritt vor dem Aufzug, dann erzähl ich von dem Brief und komme dann über den Tod des Hundes zu dem schlimmen Brandanschlag. Jochen lauscht, entsetzt und mit offenem Mund meinen Worten und als ich fertig bin, ist wieder zunächst mal Stille. Man hört im Bad das Wasser rauschen.
Nach zwei Minuten etwa, ich habe mich auf Franks Bett gesetzt, beginnt Jochen, das Gehörte zu kommentieren. Über „Schlimm“ bis  „furchtbar“ geht es bis zu „Frank tut mir leid“ bei seinem Statement. Dann ist wieder Ruhe. In die Stille hinein geht die Badtüre auf und mein Schatz kommt, fertig für ins Bett, zurück ins Zimmer.
Ich decke sein Bett auf, während er das Handtuch über den Heizkörper legt. Dann kommt er zu mir und nimmt mich in den Arm. Ich küsse ihn zärtlich und sage: „Schlaf gut mein Schatz, bis morgen früh. Ich freu mich, von dir mit Kuss geweckt zu werden. Schlaf gut, du bist nicht allein. Jochen ist da und ich, bin in Gedanken bei dir, pass auf dich auf“. Er legt sich ins Bett und flüstert: „Ich liebe dich.“
Noch einmal nehm ich ihn in den Arm, küsse ihn und flüster zurück: „Du bist das Beste, was ich auf dieser Welt habe. Ich liebe dich auch. Schlaf gut.“ Ich mach mich los von ihm, steh auf und gehe Richtung Tür. „Pass ein bisschen auf, Jochen, falls er schlecht träumt oder so. Wenn es gar nicht geht, nimm sein Handy und ruf mich an, ich komme dann, egal wie. Bis Morgen.“
Schnell geh ich, laufe fast rüber und komme kurz darauf auf die Station. Torsten ist noch wach, hat auf mich gewartet und ich erzähle noch kurz, was sich in Franks Zimmer zugetragen hat. Er schimpft ein bisschen auf Jochen, „Schwachmat“ ist noch der harmloseste Ausdruck, mit dem er ihn betitelt, kommt aber dann auch wieder runter.
„Komm, wir schlafen. Morgen sieht Eure Welt schon wieder besser aus“, sagt er und macht das Licht aus. Ich geh noch kurz ins Bad, dann geh ich auch zu Bett und nach anfänglichen Schwierigkeiten falle ich in einen unruhigen Schlaf, träume wirr, immer wieder wach werdend. Erst gegen Morgen werde ich ruhiger.

Jerome
Nach der Nummer mit dem Auto und meiner doch sehr energischen Ansage ist es jetzt gerade ganz still und nur Sergejs Opa lacht mich an. „Wenn du einen kaufen willst, irgendwann, dann besorge ich dir das Modell mit allem drum und dran, innerhalb von ein paar Tagen, ruf einfach an und sag Bescheid“, sagt er und nimmt damit die Spannung, die ich aufgebaut habe, sehr geschickt wieder raus.
Sergej drückt meine Hand und küsst mich einfach aufs Ohr. Martins Gesicht entspannt sich und ein leichtes Grinsen kehrt zurück. Er war erschrocken, weil, so wie eben, bin ich äußerst selten. Schon früh haben wir immer gelernt, unsere Emotionen zu kontrollieren. Bisher ging das auch meistens, außer beim Sex jedenfalls, aber das eben, das war mal nötig.
Wir gehen noch ein bisschen über den Hof, schauen uns um und sein Opa erklärt uns alles. Dreizehn Leute sind bei ihm beschäftigt, davon neun in der Werkstatt. Drei von den neun machen nur Reparaturen an Landmaschinen, die anderen sind für die Autos zuständig. Manchmal geht das aber auch ein bisschen durcheinander.
„So, jetzt habt ihr alles gesehen, jetzt fahren wir mal raus zur Oma, die will euch unbedingt sehen und hat auch was feines gekocht für uns“, sagt der Opa, den ich ja auch so nennen soll. Er geht mit uns zurück ins Büro und sagt Frau Sander, was wir vorhaben. Dann nimmt er einen Autoschlüssel und geht mit uns wieder auf den Hof.
Dort steht das größte Modell des Autoherstellers in einer Kombiversion und Opa sagt, das der auch Allrad hat, Automatik und einhundert siebzig PS. Mit dem fahren wir jetzt aus dem Industriegebiet raus und nach knapp fünfzehn Minuten sind wir am Ziel. Ein schön renoviertes Haus, direkt am Wald, ist das Zuhause von Sergejs Großeltern und kaum das Opa den Wagen abgestellt hat, geht die Haustüre auf.
Eine Frau, etwa ein Meter siebzig groß, ein bisschen mollig, mit einem lieben Lächeln auf dem Gesicht, kommt die drei Stufen der Eingangstreppe herunter. Sie hat nur Augen für Sergej und der wird jetzt zunächst mal mit „mein lieber Junge“ an den nicht kleinen Busen gedrückt und regelrecht abgeküsst.
Erst, nachdem das geschehen ist, wandern ihre Augen zu mir. Sie schaut einmal an mir hoch und runter und strahlt mich dann an. „Du musst Jerome sein“, sagt sie und entlässt Sergej aus ihren Armen, um diese gleich darauf um mich zu schlingen. Auch mich treffen einige feuchte Küsse im Gesicht, bevor sie mich frei lässt und sich Opa und Martin zuwendet.
Auch wenn ich kein Freund feuchter Damenküsse bin, hat man doch gemerkt, dass das alles von Herzen kam und Sergej nimmt meine Hand und zieht mich zur Haustür. Dort in der Tür sitzt ein großer weißer Schäferhund, der jetzt anfängt, heftig mit dem Schwanz zu wedeln. „Das ist Flipp“, sagt Sergej und dann ist der Flipp auch schon bei uns und begrüßt uns freudig, besonders meinen Schatz.
Sergej wuselt ihm durchs Fell und dann legt sich der Hund auf den Rücken und lässt sich den Bauch kraulen. „Flipp, rein“, ruft jetzt seine Oma hinter uns und der große Hund hört aufs Wort und saust ins Haus. Jetzt ist für mich klar, wer hier die Hosen an hat und ich grinse vor mich hin. Wir folgen dem Hund und Sergej führt mich direkt ins Wohnzimmer.
Hier zieht er mich zu einem Sessel, setzt sich und zieht mich auf seinen Schoss. Die anderen sind uns gefolgt und Opa fragt gleich, ob wir was trinken wollen. Er holt das Gewünschte und Oma stellt uns Gläser hin. Dabei brabbelt sie unentwegt und das in einem Dialekt, den ich kaum verstehe. „Oma, sprech bitte mal Hochdeutsch“, sagt Sergej zu ihr, „Jerome und Martin verstehen ja sonst gar nichts.“
Oma lacht, und stellt tatsächlich um auf hochdeutsch.“Ja, die Ausländer verstehen alle kein sächsisch, wo doch gerade sächsisch der Ursprung der deutschen Muttersprache ist“, sagt sie im Brustton der Überzeugung. Ich muss lachen und Martin auch, weil sie das so überzeugt rüber bringt. Sächsisch als Grundlage von Hochdeutsch, darauf muss man erst mal kommen.
Es riecht fein, selbst hier im Wohnzimmer riecht man, dass da was kocht oder schon gekocht ist. Ich kann aber nicht sagen, nach was es riecht, aber es riecht echt lecker. Wenn es schmeckt, wie es riecht, dann muss es gut sein. „Was gibt es denn zu essen“, flüster ich Sergej ins Ohr. Der flüstert zurück: „Das riecht nach Radeberger Biergulasch mit Sauerkraut und Knödeln.“
„Was flüstert ihr beiden denn da“, will Oma wissen und Sergej sagt: „Jerome wollte wissen, was da so gut riecht, Oma, was du gekocht hast.“  „Das ist Sergejs Lieblingsessen“, sagt sie, „Radeberger Biergulasch mit Specksauerkraut und böhmischen Knödeln. Das Rezept kann ich dir mitgeben für deine Mama, die kann das dann auch mal kochen für Sergej.“
„Mama kocht nicht bei uns oder nur selten, das macht Frau Gut“, sag ich, „aber das Rezept nehmen wir  gerne mit. Das werden wir dann mal ausprobieren. Wenn das gut ankommt bei meinen Leuten, dann gibt es das auch öfter mal.“  „Opa kann das mal kopieren, warte, ich geh das Mal holen“, sagt sie  und geht in die Küche. Opa steht auf und geht ihr nach.
Sergej erzählt Martin und mir, dass er früher immer in den Schulferien bei seiner Oma war und auch noch einige Freunde hier haben aus dieser Zeit. Sie haben immer in dem angrenzenden Wald gespielt. Das Karl May Museum haben sie im Alter von sieben an öfter besucht und auch beim Spielen im Wald haben sie die Rollen von Winnetou und Old Shatterhand angenommen.
 „Wenn wir noch mal herkommen, demnächst irgendwann, dann gehen wir mal in das Museum und ich zeig dir alles, was damals für uns wichtig war“, sagt er. Karl May, den Namen hatte ich wohl mal gehört, aber was gelesen von ihm hatte ich nie. „Ich habe als Junge alle seine Bücher verschlungen“, melde sich Martin zu Wort, „das war früher der Jugendschriftsteller überhaupt. Einige Bücher wurden sogar verfilmt.“
Opa kommt zurück, mit der Kopie von Omas Rezept. Martin nimmt das an sich und steckt es ein. Er wird es wohl erst mal Mama zeigen, aber wie ich die kenne gibt es jetzt alle vierzehn Tage Radeberger Gulasch, aber wahrscheinlich mit Jever Bier, wegen der Anteile, die wir da haben. Oma und Frieda werden staunen, Biergulasch, das hört sich für die Beiden bestimmt gut an.
Oma kommt wieder aus der Küche und meint:  „Sergej, du weißt doch wo alles steht, deckt ihr beide doch bitte mal den Tisch, aber nimm das gute Geschirr, wir haben Besuch.“ Sergej schiebt mich von sich runter nimmt meine Hand und zieht mich zum Schrank, in dem das Geschirr steht.
Der Essbereich ist eigentlich ein Raum für sich, es fehlt aber die Wand zum Wohnzimmer. Dort steht ein größerer Geschirrschrank, aus dem mein Schatz jetzt Geschirr und Bestecke raus legt und den Tisch Ruck Zuck eindeckt, mit Servietten, Gläsern für Bier und Wasser und dem notwendigen Vorlegebesteck.
„Boah, das sieht toll aus und das ging ja richtig fix“, staun ich, „das hast du ja voll drauf, Schatz.“ Einen dicken Kuss als Belohnung so zu sagen, aber doch mehr aus Liebe geb ich ihm und zieh ihn kurz in meine Arme. Er hält sich an mir fest, lässt mich nicht gehen.
Er strahlt mich an und flüstert, seinen Unterleib an meine rechte Hüfte pressend: „Ich könnte dich jetzt gerade vernaschen, ich muss immer an die Badewanne und unsere Spielchen dort denken. Ich liebe dich und ich war in meinem Leben noch nie so rattenscharf, wie in den letzten zwei Tagen. Wenn nach dem Essen Oma sich ein bisschen hinlegt, lassen wir Opa und Martin ein bisschen allein.
Ich werde dir heute meinen Lieblingsplatz hier zeigen. Opa hat ein Gartenhaus, das sehr einsam und allein steht. Da gehen wir hin und schauen mal, wie weit der Spargel schon gewachsen ist.“ Lüstern grinst er mich an. „Bist du sicher?“, flüster ich, „wir haben keine Gummis dabei, ich jedenfalls nicht.“
„Dann spielen wir eben Flöte“, flüstert er, „das reicht ja erst mal bis heute Abend. Im Hotel können wir ja dann an das Flötenkonzert anknüpfen, was meinst du.“ Meine Jeans ist nun auch schon fast zu eng und sein Ständer reibt an meiner Hüfte. „Wir müssen aufhören“, sagt er, „einen nassen Fleck auf der Hose, das wäre mir doch peinlich“,  und er löst sich von mir.
 Wir setzen uns einfach an den Esstisch, so dass keiner unsere Ständer sehen kann und langsam kehrt Ruhe ein am Südpol. Die Lage beruhigt sich ein wenig. Opa hat wohl Bier geholt und er  Martin kommen jetzt auch in den Essbereich und bringen 5 Flaschen Radeberger Bier mit
Oma trägt das Essen aus der Küche auf den Tisch. Es duftet und sieht sehr lecker aus. Oma bedient uns macht uns die Sachen auf den Teller, während Opa jedem eine geöffnete Flasche hinstellt. Sergej schenkt mir ein und dann sich selber. Oma wird von Martin mit Bier versorgt und Opa schüttet sich selber ein.
Nun fangen wir an zu essen und ich bin echt erstaunt, wie gut das Essen schmeckt. „Das das dein Lieblingsessen ist, kann ich gut verstehen“, sag ich und zu Oma gewandt, „das ist ja echt lecker, das hätt ich jetzt nicht erwartet. Bei uns schmeckt Gulasch auch gut, aber das hier ist dreimal besser.“
Oma strahlt über das Kompliment und freut sich. Sergej genießt sein Lieblingsessen fast schweigend, mit Genuss, das sieht man förmlich und auch Martin lobt den Geschmack des wirklich einfach hervorragenden Mittagessens. Es bleibt nichts übrig, die letzten Reste nimmt Sergej noch, nach dem alle anderen nichts mehr wollen.
Wir zwei helfen beim Abräumen und tragen alles in die Küche zurück, wo Oma alles in die Spülmaschine packt. Opa und Martin haben es sich wieder im Wohnzimmer gemütlich gemacht.“Wir gehen mal ein Stück durch den Wald“, sagt Sergej zu Oma und auch dem Opa sagt er, bevor wir gehen, dass wir ein wenig durch den Wald laufen wollen.
Wir verlassen das Haus und Sergej führt mich zielsicher in den Wald und dann im Wald nach links, weg von den Häusern. Nach etwa vierhundert Metern lichtet sich der Wald und hier sind einige Schrebergärten, an denen wir vorbei laufen. Der letzte Garten ist ziemlich groß und auch von einer Hecke umgeben, wie die andern.
Das Gartentor, das in der Hecke ist, öffnet er und zieht mich in den Garten. Von draußen sind jetzt nur noch unsere Köpfe zu sehen, die die Hecke so gerade überragen. Wir gehen auf das am hinteren Ende in der Ecke liegende Gartenhaus zu, das beim Näherkommen gar nicht so klein aus sieht.
Sergej verschwindet kurz hinter dem Haus, um dann mit einem Schlüssel zurück zu kommen. Die Türe ist sehr massiv und aus Metall und die Fenster sind vergittert, wohl zum Schutz gegen ungebetene Gäste. Er macht die Türe auf und zieht mich hinein, hinter mir zusperrend.
Ich sehe mich um, eine Sitzgruppe mit Couch und zwei Sesseln, ein Tisch und einige Möbelteile zur Aufbewahrung von irgendwelchen Sachen, gemütlich und einladend. Zu mehr komme ich nicht, denn seine Arme schlingen sich um mich schieben mich zur Couch und drücken mich in die Polster.
Mit fahrigen Händen nestelt er an meiner Hose, um sie aufzumachen. Ich schieb seine Hände weg und übernehme das Öffnen und auch gleich das runter schieben bis auf die Schuhe, die Pants gleich mit, so dass mein fast schon ganz steifer Schwanz wie eine Lanze absteht.
Es dauert nur Sekunden, bis sich seine Lippen um mich schließen, er saugend und lutschend an meinem Schaft rauf und runter fährt. Stöhnend schau ich zu, wie fast die ganze Länge in seinem Mund verschwindet, während seine Hände die Hoden und den Po durch streicheln verwöhnen.
Ich lege meine Hände auf seinen Kopf, kraule sein Haar undseinen Nacken, während er mich rasant immer mehr auf Touren bringt. Das hier ist der helle Wahnsinn, ein Feuerwerk der Gefühle tobt in meinem aufs höchste gespannten Unterleib und er wird langsam schneller in seinen Bewegungen.
Ein Finger macht sich an meinem Po zu schaffen, und von Spucke benetzt, dringt er in mich ein, sucht nach meiner Prostata, findet und reibt sie und dann fliegt mir einfach die Sicherung raus. Laut aufstöhnend komme ich, heftig zuckend, tief in seinem Mund. Er schnauft, schluckend, heftig durch die Nase, lässt mich nicht aus, bis der Orgasmus abgeklungen ist.
Sauber und nass von seinem Speichel entlässt er das, was von meinem Ständer noch übrig ist, aus seinem Mund. Mit einer fast unschuldigen Bewegung wischt er sich über die Lippen, strahlt mich an und sagt: „So, mein Schatz, ich denke, es hat dir gefallen und wenn du möchtest, was ich sehr hoffe, dann können wir jetzt mal die Plätze tauschen.“ „Dummerchen, natürlich möchte ich, was denkst du denn. Ich werde hoffentlich nie genug von dir bekommen und jetzt, jetzt zieh mal schnell deine Hosen runter, damit ich auf deiner Flöte spielen kann.“
Tief vergrabe ich mein Gesicht in seinem Schoss, die gestutzten Haare kitzeln an meiner Nase und die klaren Tropfen seiner Vorfreude haben seine Schwanzspitze mit einem silbrig schimmernden Schleim überzogen und die ersten Tropfen sind auf dem Weg am Schaft entlang nach unten.
Die fang ich mal sofort mit meiner Zunge ein, lecke mich nach oben und nehme ihn dann auf in meinen Mund. Meine Hände spielen an seinem Sack, zart und doch erregend spiele ich mit seinen Kugeln, während mein Mund, leicht saugend an seinem Schaft rauf und runter fährt. So wie ich eben, fängt auch er nachhaltig an zu stöhnen, versucht, in meinen Mund zu stoßen.
Ich lasse ihm ein wenig Spielraum, damit er seinen Bewegungsdrang etwas ausleben kann und passe nur auf, dass er nicht zu heftig stößt.  Als er dann wieder etwas langsamer wird, übernehme ich wieder die Führung, jetzt auch einen Finger nehmend. Den Finger mache ich mit seinem Saft gut glitschig, bevor ich ihn langsam in meinen Schatz hinein schiebe.
Nun suche ich den Punkt der Lust und als mein Finger dann über den Punkt hin und her gleitet, fängt Sergej regelrecht an zu wimmern vor Lust. Tief nehme ich in immer wieder auf, gleichzeitig sein Inneres verwöhnend und es dauert nicht lang, da rutscht er über die Klippe. Warm und in Schüben spritzt es tief in meine Mund und ich muss mich anstrengen, um alles  zu schlucken.
Er sinkt ermattet zurück, heftig atmend und immer noch leise stöhnend. Ich lege meinen Kopf auf seinen Oberschenkel und sehe zu, wie aus dem eben noch steifen Schwanz, eine schleimige  und auch ein bisschen geschrumpelte Schnecke wird.
So bewusst zu zu schauen, wie die Erregung verschwindet, auch das ist irgendwie schön, schön, weil es mein Schatz ist, dem ich gerade einen  befriedigenden Blowup verpasst habe, weil ich ihn über alles liebe und geil auf ihn bin. „Ich liebe dich Sergej, mein Schatz“, sage ich und küsse ihn auf die von seiner noch nassen Vorhaut bedeckte Eichel.
„Ich liebe dich auch und du machst mich sehr, sehr glücklich, Jerome“, sagt er und streichelt meinen Nacken und den Kopf, der immer noch auf seinem Oberschenkel liegt. So bleiben wir noch eine Weile liegen. Irgendwann dann, so etwa zwanzig Minuten später, sagt er:
„Komm, lass uns gehen, wir wollen ja nach her wieder in die Firma zurück. Opa wird vielleicht schon warten“, sagt er und hebt meinen Kopf von seinen Beinen. Ein Kuss noch, dann stehen wir auf, ich vom Boden und er von der Couch und wir ziehen unsere Hosen wieder hoch und richten unsere Kleider.
Er bringt kurz die Couch wieder in Ordnung und guckt nach, ob wir Flecken hinter lassen haben. „Flecken kannst du keine finden“, sag ich grinsend, „alles, was Flecken machen konnte, wurde erbarmungslos verschluckt.“ „Ja, sieht so aus“, sagt er und grinst nun ebenfalls, „das war aber auch so geil.“
Nach dem wir das Gartenhaus verlassen haben, schließt er wieder sehr sorgfältig ab und verstaut die Schlüssel wieder in ihrem Versteck. Dann gehen wir den gleichen Weg, den wir gekommen sind auch wieder zurück, beide mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht.
Martin schaut uns an, als wir reinkommen und wieder hab ich das Gefühl, das er in meinem Gesicht lesen kann, denn ein leicht wissendes Grinsen stiehlt sich auf sein Gesicht. Es ist mir gerade jetzt in diesem Moment aber gar nicht peinlich und meine Augen sagen ihm, dass er mit seinen Vermutungen nicht unrecht hat. Auch ich grinse jetzt.
Sergej fragt Opa, wie es denn jetzt weiter geht und der sagt, das er und damit wir auch, wieder in den Betrieb zurück müssen. Also verabschieden wir uns von Sergejs Oma und machen uns mit dem Auto auf den Weg zurück. Sergej, der ja schon länger einen Führerschein besitzt, fragt Opa, ob er fahren darf und so fährt er uns zurück in den Betrieb.
Dort angekommen, es ist schon vierzehn Uhr, fragt Opa die Frau Sander, ob unser Audi fertig ist. Nachdem die  das bestätigt hat, holt Martin die Kreditkarte raus und begleicht die Rechnung. „Das ist schon preiswerter als in der Werkstatt bei uns“, sagt er und packt die Rechnung  in seine Brieftasche.
Sergej
Ich sage zu Opa, dass wir morgen mit Vanessa in den Dresdener Zoo gehen wollen und jetzt so langsam nach Dresden zurück fahren werden. Nach dem wir uns von Frau Sander verabschiedet haben, gehen wir mit Opa nach draußen, wo der Audi steht. Martin öffnet das Auto, hält dann aber Jerome die Karte hin und fragt: „Was ist? Willst du es mal versuchen?“
Der schaut mich an und als ich nicke, nimmt er grinsend die Karte und setzt sich hinter das Steuer. Martin setzt sich auf den Beifahrersitz und ich setz mich hinten in die Mitte, damit ich alles sehen kann. Der Wagen hat ja Automatik, also entfällt das dauernde ein und auskuppeln, so dass er seine Beine nicht so oft braucht.
Jerome stellt Sitz und Spiegel ein, Martin ist ja doch größer mit seinen über eins neunzig und als alles passt, fährt er los. Opa winkt uns und ich winke zurück. Dann schau ich wieder nach vorn, schau meinem Schatz beim Fahren zu und er macht das echt gut. „Also, verlernt hast du nichts“, sagt Martin, als wir die Autobahn erreicht haben, „jetzt kann ich ja öfter mal nebendran sitzen.“
Gut zwanzig Minuten später fahren wir auf den Hotelparkplatz. Jerome stellt den Wagen ordentlich ab und gibt dann Martin die Karte zurück. „So“, sagt er, „jetzt werde ich mal kurz mit Mama skypen und den Weg bereiten, für den Kauf eines neuen Autos für mich. Mal sehen, was sie davon hält. Sie kann dann ja auch gleich mit Papa reden, damit der auch Bescheid weiß.“
„Meinst du, das sie was dagegen haben?“, frag ich und schau ihn an. „Ich weiß nicht“, sagt er, „aber Papa weiß, dass ich ja schon über achtzehn bin und aus Opas Vermögen auch Geld genug habe um mir jedes Auto zu kaufen, das ich haben will. Er wird mir keine Steine in den Weg legen. Ich habe jetzt dich und ich werde schon verantwortungsvoll fahren. Es ist einfach gut, wenn ich sie vorher frage, damit sie sich nicht übergangen fühlen.“
Während des Gesprächs haben wir den Eingang erreicht und Jerome sagt zu Martin, dass wir heute nirgend wo mehr hin fahren werden. „So gegen achtzehn Uhr treffen wir uns im Restaurant zum Abendessen oder hast du was anderes vor, Martin?“, fragt er ihn.
 „Nö“, sagt der, „ich werde mal Kai anrufen, das habe ich zuletzt gestern Abend gemacht. Dann leg ich mich mal bis zum Abendbrot runter ins Schwimmbad und mache eine Sauna.“ sagt er und geht dann zu seinem Zimmer. Wir gehen in unsere Suite und als sich die Türe hinter uns geschlossen hat, schlingt er seine Arme um mich und schmust über mein Gesicht.
„Badewanne“, nuschelt er in mein Ohr und grinst geil dazu. „Kleiner Nimmer satt, schon wieder spitz? Na dann lass mich mal los, damit wir das Wasser rein lassen können in die Wanne. Skypen kannst du immer noch, das läuft nicht weg“, sag ich und löse mich von meinem Klammeräffchen. Ich geh ins Bad, während er sich aufs Bett setzt und beginnt, sich aus zu ziehen.
Als ich aus dem Bad komme, ist er schon fast nackt und gerade dabei, Max und Moritz aus zu ziehen. Ich schiebe den Rolli in seine Nähe und zieh dann ebenfalls schnell meine Klamotten aus. Als ich fertig bin, sitzt er schon im Rolli und hat die Tüte auf dem Schoss. Jetzt greift er nach dem Telefon, ruft den Zimmerservice und bestellt eine Flasche Champagner und zwei Gläser.
Ich hole zwei Handtücher, eins um ihn zu bedecken und eins schlinge ich um meine Hüften. Wenn wirklich der Kleine von Vorgestern noch mal kommt, will ich ja nicht, das der blind wird oder sowas, außerdem hat Jerome schon wieder einen Steifen und der ist mein und nicht für Publikum. Kurz darauf klopft es und ich öffne die Türe.
Tatsächlich ist es wieder der gleiche Page, der neulich schon ganz angeregt geguckt hat. Seine Augen checken die Lage, ich kann sehen, wie er alles erfasst und ein bisschen Farbe kommt auf sein Gesicht. Er stellt alles auf den Tisch und als er sich verabschieden will, sagt Jerome: „Stopp“, und dann zu mir: „ gib dem Jungen mal ein Trinkgeld, mein Geldbeutel liegt da auf der Couch“.
Ich hole den Geldbeutel und in Ermangelung von Kleingeld gebe ich dem Kleinen einen Zwanzig Euro Schein. Der bedankt sich, dabei immer auf die Beule unter meinem Handtuch guckend und geht dann wieder. „Der hatte jetzt auch einen Steifen, als er gegangen ist“, sagt mein Schatz und grinst, „jetzt muss er sich einen runter holen, was wir ja nun endlich nicht mehr nötig haben“.
„Vielleicht hat er auch einen Freund, der sieht doch gut aus und warum soll er nicht auch jemanden haben, den er liebt“, sag ich. „Du hast ja recht“, sagt Jerome und macht sich am Champagner zu schaffen. Schnell und gekonnt öffnet er die Flasche und schenkt uns ein. Perlend füllen sich die Gläser mit der edlen Brause.
„Zum Wohl, mein Liebster, auf das wir ein Leben lang nicht satt werden vom anderen, immer lieb zueinander sind und alle Klippen, die vor uns liegen sicher umschiffen“, sagt er feierlich und mir steigen zwei kleine Tränen in die Augen. „Ich lieb dich so, mein Kleiner, ich will immer bei dir sein“, sag ich und stoße dann mit ihm an. Dann trinken wir, und zwar jeder das ganze Glas auf einmal leer.
Wir stellen beide die Gläser ab und dann beug ich mich runter zu ihm und wir küssen uns so, als wenn es der erste nach einer langen Trennung wäre. Erst der Luftmangel zwingt uns, den Kuss zu unterbrechen und als wir uns gelöst haben, schauen wir uns tief in die Augen.
Liebe sehe ich, tiefe, bedingungslose Liebe strahlt mir aus seinen Augen entgegen, lässt mein Herz schlagen wie verrückt, erfüllt mich mit unbändiger Freude und wieder finden sich unsere Lippen, diesmal sanft und zärtlich, schmusend eher, so schön. „ Oh Mann, was machst du mit mir“, sagt er, als wir von einander ablassen.
„Baden jetzt und dann Poppen“, sag ich und vertreibe damit fast die aufkommende Sentimentalität, „Ich will dich spüren und will dich nehmen, beides, nacheinander, so verrückt bin ich nach dir. Ich will dein Stöhnen hören, wenn du kommst, will stöhnen und fühlen, wenn du mich nimmst, will eins sein mit dir, meine Schatz. Zwei Körper vereint, zwei Seelen, die mit einander verschmelzen, geschüttelt von Lust und Verlangen.“
„Wow, das war die geilste Liebeserklärung, die ich je gehört oder gelesen habe. Mein Schatz hat ja eine lyrische Ader. Ich bin begeistert, will auch eins sein mit dir, Sergej. Du machst mich einfach total glücklich“, sag ich leise und auch ein bisschen ergriffen nach seinen Worten. „Komm, schieb mich ins Bad und vergess die Tüte nicht“, sag ich.
„Eigentlich brauchen wir ja nur Gel, da wir beide vorher ja Jungfrauen waren und auch beide getestet sind nach unseren Unfällen, könnten wir ja eigentlich auf Kondome verzichten, wen du das auch willst“, sag  er zu mir, „anstecken mit irgendwas können wir uns also nicht und ohne Gummi ist es bestimmt noch schöner.“
 ich schaue einen Moment nachdenklich und sage dann: „Das möchte ich auch, aber dann müssten wir uns vorher spülen, damit da unten drin alles sauber ist, verstehst du. Der Gedanke, einen braun eingefärbten, riechenden Schwanz daraus zu ziehen, der ist mir ehrlich gesagt, nicht sonderlich sympathisch.“
„Da hast du natürlich auch wieder recht, aber ich habe da eine Idee, komm schieb mich „, sage ich und er schiebt mich samt Rolli und tüte ins Bad. Die Wanne ist schon fast dreiviertel voll und schnell dreh ich das Wasser ab. Er zeigt auf den Schlauch in der Dusche und sagt:  „Schraub mal die Dusche ab, und dann geh am besten noch aufs Klo. Danach kommst du her, wir probieren das aus“.
„Ich war doch vor ‘ner Stunde erst bei Opa in der Werkstatt“, sagt er und kommt zur Dusche. Dreh mal das Wasser auf, und dann hältst du den Schlauch an deinen Po. Das klappt bestimmt.“ Ich steige in die Dusche und als das Wasser warm ist, mache ich so, wie er gesagt hat. Ich spüre, wie es warm in mich hinein läuft, es entsteht ein leichtes Druckgefühl, das schnell stärker wird.
Ich nehme den Schlauch weg und lasse das Wasser, das jetzt nicht mehr sauber ist, wieder heraus. „Es klappt, jetzt muss du es wiederholen, bis das Wasser klar ist“, sagt er.  „Woher weißt du denn das, du hattest doch auch keine Erfahrung, oder?“, frag ich und wiederhole den Vorgang.
„Da gibt es ein Video im Internet und Martin habe ich auch danach gefragt, als er durch blicken ließ, dass Kai und er auch immer mit blanker Waffe kämpfen“, sagt er schmunzelnd. Nach der dritten Wiederholung kommt nur noch klares Wasser. Jetzt ist mein Schatz an der Reihe, was sich anfangs als schwierig erweist.
 Erst, als er mit meiner Hilfe auf dem Boden der Dusche aus dem Rücken liegt, geht es. Auch er ist schnell klar gespült und dann, nachdem wir die Dusche gesäubert haben, liegen wir in der Wanne. Ich liege hinter ihm halte ihn mit beiden Händen umfangen und streichel sanft seinen Bauch.
Langsam baut sich die Erregung wieder auf, die beim Spülvorgang etwas nach gelassen hat. „Martin muss einen Spülstab in meinem Bad installieren, das muss ich ihm gleich sagen nachher“, sagt er und schiebt dabei meine Hände nach unten, vom Bauch weg zum Südpol, wo bereits der Fahnenmast wieder aufgerichtet steht.
Zärtlich umkreise ich alles, was sich meinen Finger bietet und kose auch seinen Po sehr nachhaltig. Leichte Stöhner sind die Belohnung für die liebevollen Zuwendungen, die ich ihm zukommen lasse. Sein Kopf ruht an meinem Hals und seine Lippen schmusen in kurzen Abständen unterhalb meines Ohres und knabbern an meiner Haut.
Ich weiß nicht, wie ich die Situation beschreiben soll, es ist alles so, na ja, perfekt? Oder besser genial?. Ich weiß nur eins, dass ich mich in meinen zwanzig Jahren, die ich auf dieser Welt bin, noch nie so wohl gefühlt habe.
In Gedanken versunken, geht mein Blick durch das Bad, während meine Hände weiter an meinem Schatz spielen. Über dem großen Fenster ist eine dicke Gardinenstange angebracht, an der seitlich links und rechts zwei Vorhangteile herunter hängen, blau und in einem schönen Kontrast und oben in der Ecke, hängt an der Stange…..
“Oh Scheiße, Jerome, schau mal vorsichtig und möglichst unauffällig oben an den rechten Vorhang“, sag ich, tief erschrocken. Seine Augen suchen an der Stelle und ich merke, wie er sich versteift. Der Schwanz in meiner Hand wird weich und mit vor Wut zitternder Stimme sagt er. „Sag mir, das dass ein Traum ist, Sergej“
„Ein Alptraum“, sag ich, „was machen wir jetzt, Jerome?“ „Wir baden jetzt ganz normal und schauen nicht mehr hin“, sagt er und seine Stimme ist eiskalt, „alles andere müssen wir entscheiden, wenn wir hier im Bad fertig sind.“  Er richtet sich auf, dreht sich um und kniet nun vor mir, sodass nur seine Rückseite von dem Ding da oben aufgenommen werden kann.
„Wasch mich bitte, wenn das Ding schon länger da hängt, haben sie schon alles von uns im Kasten. Jetzt gilt es so zu tun, als ob wir nichts gemerkt haben. Allerdings kann ich so nicht mehr poppen und du denk ich auch nicht“, sagt er weiter und ich wasche ihn vorne sauber ab. Er zieht den Rolli ran und stemmt sich darein, auf das Handtuch.
Ich wasche mich im Sitzen, aber dann denk ich, wir dürfen es auch nicht zu auffällig machen. Wenn sie uns bereits gestern aufgenommen haben, dann werden sie durch unser Verhalten aufmerksam. Also stehe ich auf uns wasche meinen Schwanz demonstrativ so, das alles auf genommen wird, falls das Ding läuft. Nachdem ich alles gewaschen habe, geh auch ich raus und trockne ich ab.
„Wir müssen im Wohnraum gucken, ob da auch welche sind, ganz vorsichtig“, sagt Jerome und es scheint, als sei so eine Art Jagdfieber erwacht. „Du guckst gleich, mach den Fernseher an und tu so unauffällig wie möglich, ich such Martin und klär ihn auf. Wer weiß, was und wer dahinter steckt. Wir werden das nicht hin nehmen und Papa werde ich heute Abend unterrichten. Der kann dann mitentscheiden, ob wir das mit der Polizei oder anders regeln.“ Offensichtlich will er das da wirklich richtig aufklären und das will ich auch.
„Wo hast du denn meine gebrauchte Unterhose hingeschmissen?“, fragt er mich. Ich schau ihn an. „Die hatte ich gar nicht in der Hand, die hat doch da vorm Bett gelegen und mein Zeug hier am…, meine fehlt auch“, stell ich fest. Wir schauen uns an und plötzlich kommt mir der kleine Page in den Sinn. „Der Kleine???..........“, fragt er und sieht mich an. Wir haben denselben Gedanken gehabt.
 Wir gucken noch mal unauffällig nach der Unterwäsche, aber die ist verschwunden. Wir ziehen uns an, was leichtes, und dann er geht nach Martin suchen. Ich schaue vorsichtig im Zimmer umher, tu so, als würde ich aufräumen. Schade, wir waren so geil und jetzt so eine Scheiße. Auch in mir macht sich Wut breit, heftige Wut. Im Schlafraum kann ich nichts entdecken und suche jetzt auch offener im Wohnraum, ohne Erfolg.
Also bleibt nur die eine im Bad, aber das ist ja ausreichend, um uns in Schwierigkeiten zu bringen. Vielleicht sind auch noch Wanzen ausgelegt. Ich schaue unter den Tischen und in den Blumentöpfen, aber ich kann nichts entdecken. Wahrscheinlich ist nur die eine Kamera da und der kleine Page geht mir in diesem Zusammenhang nicht aus dem Kopf.
Jerome kommt zurück. „Martin war in der Sauna, er zieht sich um und kommt dann hoch“, sagt er, „hast du was gefunden?“  „Nein, nichts, aber wir können nochmal gemeinsam suchen“, sag ich, was wir dann auch tun. Wieder stellt sich kein Erfolg ein und so setzen wir uns auf die Couch und warten auf Martin.
Jerome
„Wenn man ins Bad geht, ganz nach hinten durch, dann ist man aus dem Blickwinkel der Kamera heraus. Wenn wir dort hingehen und ich nehm dich auf meine Schulter, dann kannst du sehen, ob sie ein Kabel hat, oder nicht“, sagt Sergej zu mir, „vielleicht zeichnet sie ja auch alles auf einen Chip auf und alles ist noch im Zimmer, was aufgenommen wurde.“
„Wir schauen nach, komm“, sag ich und stehe auf, „ich gehe zuerst und ruf dann, das du mir ein Handtuch bringen sollst oder Klopapier, egal. Wenn du dann kommst, hebst du mich hoch und ich schaue, ob sie ein Kabel hat oder eine Karte.“ Gerade als wir ins Bad wollen, kommt Martin und wir warten noch und erzählen alles.
Das die Unterwäsche fehlt, macht ihn auch stutzig und er meint: „Wir müssen ebenfalls eine Kamera besorgen und festhalten, wer das Bad betritt, wenn ihr nicht da seid. Ich geh jetzt da rein und Sergej kommt nach. Ich bin groß und wenn Sergej auf mir sitzt, kann er alles sehen an dem Ding. Den Vorhang kann man ja zurück ziehen zum nach gucken:“
Ich nicke und sage: „OK, macht ihr das, ich rufe mal Papa an“. „Wartet damit noch, bis wir geguckt haben, wenn sie nur aufzeichnet, dann nehmen wir sie runter, machen den Chip raus und hängen sie wieder hin“, sagt Martin und so warte ich halt mit dem Anruf. Die zwei gehen ins Bad, nacheinander und Martin nimmt Sergej auf die Schulter.
Der schaut sich jetzt das Ding an und dann sagt er zu Martin: „Ein Kabel ist nicht dran, aber ein schlitz für einen Speicherkarte kann ich sehen“. Er hängt mit dem Kopf fast hinter der Gardinenstange und Martin fragt: „Wie ist denn das Ding da festgemacht?“ „Da ist so ein Clip dran, der sie an der Stange festklemmt“, sagt mein Schatz und schaut Martin in das nach oben gerichtete Gesicht.
„Jerome, komm mal hier rein und gib Sergej ein bisschen Klopapier, der muss das Ding losmachen, aber ohne Fingerabdrücke und vorsichtig“, sagt Martin jetzt und ich geh rüber zu den beiden. Ich reiße ein paar Blatt von der Rolle ab und reich sie meinem Schatz nach oben. Der löst mit zwei Fingern das Ding von der Gardinenstange und Martin lässt Sergej von der Schulter rutschen.
Wir gehen in den Wohnraum und bringen das Ding zum Tisch. Martin betrachtet es aufmerksam. „Das ist kein supermodernes Gerät“, sagt er, „es zeichnet alles auf die Speicherkarte und hat einen Bewegungsschalter, das heißt, sie schaltet auf Bewegungen ein und mit Verzögerung wieder aus, wenn nicht weitere Bewegungen erfolgen.“ „Na ja, bewegt haben wir uns schon und wenn es heute Morgen schon da hing, dann hat es sehr pikante Bewegungen aufgenommen“, wirft mein Schatz zerknirscht ein.
Martin grinst und sagt: „Das wird aber jetzt niemand mehr nützen, wir nehmen die Speicherkarte raus und hängen das Ding wieder hin. Ihr seid ja morgen bis Neun Uhr hier. Ich fahre früh los und kaufe eine Kamera, die installiere ich hier und morgen Abend wissen wir, wer der Spanner ist. Ich kaufe noch eine leere Speicherkarte und die stecken wir rein, damit der nicht so schnell merkt, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind.“
Martin nimmt ebenfalls ein Stück Papier, nimmt das teil in die Hand und entfernt die Speicherkarte. Er steckt sie in ein leeres Seitenfach seines Portemonnaies und steckt das ein. „So“, sagt er, „die haben wir mal sicher. Auf dem Laptop kann man sie bestimmt betrachten, aber das könnt ihr ohne mich machen, falls sie euch wirklich heute Morgen aufgenommen haben.“
„Wie geht es jetzt weiter?“, fragt Sergej  Martin. „Ich nehme die Karte mit“, antwortet der, „ und kaufe morgen früh eine gleiche, so dass wir die Kamera noch mal hinhängen können. Ebenfalls kaufe ich eine Kamera, die wir dann hier so aufhängen, dass wir den Badeingang unter Kontrolle haben. Wenn die Türe offenbleibt, können wir später sogar sehen, wie derjenige hoch klettert. Dann haben wir ihn auf jeden Fall mal im Bild.“
„Der Mistkerl, der hat auch unsere Unterwäsche mit genommen. Wart nur, wenn wir den erwischen. Ich werde den Gedanken nicht los, das der kleine Page darin verwickelt ist“, sagt mein Schatz wütend und aufgebracht, „das war eine von den geilen neuen Höschen, die du mir gekauft hast.“
„Ich lass euch dann mal wieder allein, trinkt mal eure Luxusbrause, die steht sonst ganz ab“, sagt Martin und deutet auf den Champagner. „Bleibt es bei achtzehn Uhr mit dem Essen?“, will er wissen. Wir schauen uns an, die Lust, was zu machen, ist uns erst mal vergangen, also nicken wir beide und ich sage: „Ja, bleibt dabei, bis nach her:“
Martin geht und wir ziehen uns zum Essen noch mal was anderes an, damit wir dort unten nicht negativ auf fallen. Ich gieße unsere Gläser noch mal voll. „Das war jetzt echt nicht nötig“, sagt Sergej, „ich wollte so viel schöne Sachen mit dir machen, wollte dich glücklich stöhnen hören und dann hängt da so ein Drecksding an der Wand“.
Ich nehm ihn in den Arm und schmuse sein Gesicht ab. „Soso, schöne Sachen. Das können wir ja nach dem Essen nachholen, finde ich, bis dahin haben wir den Frust sicher ab gebaut“, nuschel ich beim Schmusen und streiche zärtlich über seinen Rücken. „Komm, nimm dein Glas und dann trinken wir, auf uns, auf unsere Liebe und auf alles, was uns verbindet“, sag ich und halte ihm das gefüllte Glas hin.
Wir stoßen an und trinken einen guten Schluck, setzen uns dann mit dem Glas in der Hand neben einander auf die Couch, dicht zusammen und legen beide den Nacken nach hinten auf die Lehne.
„Duu,  Jerome“, sagt er, „willst du wirklich ein Auto bei meinem Opa kaufen?“  „Ja“, sag ich, „der Rote hat mir echt gut gefallen und das Auto fällt nicht überall gleich auf. Ich weiß ja noch immer nicht, wie deine Zukunftsplanung genau aus sieht, aber wenn wir, was ich mir sehr wünsche, zusammen an die Uni gehen, dann brauchen wir ein Auto. Und wenn eins nicht reicht, dann kauf ich halt zwei.“
„Wenn ich mich entschließe, mit dir zu Studieren in Bremen, dann brauchen wir doch keine zwei Autos“, sagt er, „je nachdem, wo wir wohnen, brauchen wir höchstens eins und dann noch ein oder zwei Fahrräder. Das ist auch besser, als immer mit dem Auto zu fahren. Meinst du, du könntest mit Max und Moritz Fahrrad fahren?“
„Ich denke schon, zwar kein Rennrad oder Mountainbike, aber ein Tourenrad kann ich bestimmt mit etwas Übung wieder selbst bewegen“, sag ich und schau ihn an. „Bis wann möchtest du dich denn entscheiden, ob du studieren willst mit mir zusammen?“, frag ich, etwas ängstlich darüber, die Antwort könnte anders ausfallen, als ich mir es wünsche.
Er sieht mir geradewegs in die Augen, versenkt seinen Blick in mich, stumm und absolut reglos und dann sehe ich es, ja, ich sehe es tief in seinen Augen und fange an zu strahlen. Seine Lippen erobern meinen Mund, seine Zunge spielt mit meiner und zwei Tränen quetschen sich aus meinen Augenwinkeln, signalisieren im meine Freude und mein Glück.
Er löst sich von mir und flüstert: „Mein Herz lässt mir keine Alternative als die, mit dir zu studieren, einzig und allein, weil ich eine Trennung von Dir nicht mehr aushalten würde.“ Ich schlinge meine Arme um ihn, ziehe in an mich und wieder küssen wir uns lange und innig. „Danke, mein Schatz, du machst mich so glücklich“, flüstere ich in sein Ohr.
Sein Magen grummelt und auch ich verspüre Hunger. „Komm, lass uns zum Essen gehen, Martin wartet bestimmt schon“, sagt er zu mir, steht auf und zieht mich mit von der Couch hoch. Gemeinsam gehen wir runter und suchen Martin, der bereits an einem Tisch im Restaurant Platz genommen hat.
Während des Essens erklärt Martin nochmal seinen Plan, wie wir den Spanner und Unterwäschedieb dingfest machen wollen. Nach dem Einsetzen der neuen, leeren Chipkarte und dem Aufhängen der gefundenen Kamera und der Installation einer eigenen Überwachungskamera fahren wir wie geplant in den Zoo. Martin setzt uns mit Vanessa dort ab und fährt dann allein zurück ins Hotel. Später wird er uns dann wieder am Zoo abholen.
Martin will, wenn möglich eine Kamera kaufen, die alles aufzeichnet und gleichzeitig auf einem Rechner speichert, dann haben wir auf jeden Fall einen Beweis, wenn die Kamera abhandenkommt, man weiß ja nie. Martin will dann am Rechner überwachen, wer wann in das Zimmer geht und was weiter geschieht. Wir sind wohl alle drei gespannt, was dabei zu Tage kommt.
Wieder im Zimmer, beschließen wir dann, noch einen Film zu gucken. Sergej ruft noch kurz seine Mama an und fragt, ob alles klar geht morgen früh mit Vanessa und kurz nach Neun. Dort ist alles vorbereitet und so kann ja eigentlich nichts mehr schief gehen.
 Nach dem verpatzten , vom Kamerafund unterbrochenen Liebesspiel ist die erotische Stimmung schon etwas zurück gegangen und so wollen wir uns erst mal ein bisschen ablenken und schauen gemeinsam Avatar, Reise nach Pandora. Ein sehr unterhaltsamer Film, der uns beiden gut gefällt.
Nach dem Film meint Sergej, das die Situation in dem Streifen so richtig auf die amerikanische Mentalität zugeschnitten ist, allerdings dieses Mal ohne Sieg, sondern mit Abzug und Niederlage. Wir beschließen, uns bettfertig zu machen und zu schlafen, da wir ja spätestens um halb acht aufstehen müssen.
Sergej nimmt mich, nach dem ich zu ihm ins Bett gekrabbelt bin fest in seine Arme und wir schmusen und kuscheln noch ein bisschen, bevor wir, eng aneinander geschmiegt einschlafen.

Mittwochmorgen
Ole
Noch im Halbschlaf fühle ich zwei warme Hände, die sich unter mein Shirt geschoben haben und meine kleinen braunen Warzen zärtlich reiben. Eine feuchte, warme Zunge spielt an meiner Nasenspitze und kitzelt mich endgültig wach. Nun drücken sich seine Lippen auf meine und stupsen sanft gegen mich, bis ich nachgebe und Platz mache.
Das Eindringen der Zunge in meinem Mund und das Reiben der Warzen durch seine Fingerspitzen lässt es unter der Decke zu einem Aufstand kommen, der nicht von schlechten Eltern ist. Oh man, kaum wach und schon spitz wie Nachbars Lumpi. „Nicht, Frank, du machst mich wahnsinnig“, nuschel ich.
„Es sind noch fünfzehn Minuten bis zum eigentlichen Wecken“, flüstert er an e meinem Ohr, „komm mit ins Bad, der Kleine schläft noch.“ Leise wälze ich mich aus dem Bett und geh auf Zehenspitzen ins Bad. Frank folgt mir, genau so leise und verriegelt die Türe hinter uns. Wir nehmen uns in den Arm, küssen uns  undreiben uns aneinander.
Er schiebt mich zum Klo, streift meine Hosen runter und drückt mich auf den Sitz. Jetzt geht er auf die Knie, zieht meine Shorts ganz aus und gibt sie mir. „Hier, zum rein stöhnen“, sagt er, bevor er meinen steifen Schwanz in den Mund nimmt. Ich stöhne, wie er gesagt hat in die Shorts, trotzdem kommt es mich sehr laut vor.
 Seine Zunge und sein Mund bearbeiten mich so, dass ich einfach nicht anders kann, als laut stöhnen. Er ist so geschickt und ich so aufgeladen, das es nicht mal zwei Minuten dauert, bis ich heftig in seinen Mund komme. Oh man, war das gut. Er erhebt sich grinsend, steht vor mir und jetzt bin ich es, der seine Hose öffnet und samt Pants gleich bis in die Kniekehlen runter schiebt.
So wie er eben, nehme ich ihn auf und lutsche und sauge ihn, alles um mich vergessend, nur auf ihn und seinen Schwanz konzentriert. Jetzt hat er meine Shorts und stöhnt hinein, windet sich unter meinen Liebkosungen und stößt ein bisschen gegen mich. Auch Frank hält nicht lange durch und kommt heftig in meinen Mund.
Als ich alles geschluckt und ihn aus meinem Mund entlassen habe, sage ich: „Guten Morgen, mein Schatz. Wie ich gemerkt habe, geht es dir heute Morgen besser und nach diesem Start in den Tag kann ja heute eigentlich nichts mehr schief gehen.“ „Ja, mein kleiner, süßer Ole, es geht mir wieder besser und jetzt im Moment sogar sehr gut.“
Er zieht mich hoch und gibt mir einen langen Kuss, bevor er seine Hosen wieder hochzieht. Auch ich ziehe meine Shorts wieder an und Frank öffnet leise die Tür. Ein Blick hinaus zeigt ihm, dass unser Torsten noch friedlich schläft und so gehe ich gleich noch mal leise ins Bett zurück. Nun weckt Frank zuerst Torsten und dann, als der wach ist, tut er so, als ob er mich auch wecken würde.
Torsten hat nichts gemerkt, was mich grinsen lässt und so gebe ich Frank noch einen dicken Kuss für seine gelungene Morgenüberraschung. Hugo kommt und die Beiden machen die Betten. Als sie fertig sind, bleibt Frank noch kurz bei mir stehen.
„Ole“, sagt Frank, „ich möchte für die Party am Samstag auch noch jemand einladen, ist das OK?“  „Ja, natürlich ist das OK, wer ist es denn, kenn ich ihn oder ist es eine Sie?“, frag ich. „Sergej, der Junge, der immer in der Cafeteria bedient. Mit dem verstehe ich mich sehr gut, den möchte ich gern dabei haben, weil ich ja außer dir und Torsten dort niemand kenne“, sagt Frank.
Ich nicke und sage: „Einverstanden, ruf ihn an und frag, ob er kommen will. Wir müssen dann Armin Bescheid geben und sagen, wer alles kommt. Vielleicht will Sergej ja auch noch jemanden mitbringen, frag ihn einfach und sag es mir dann.“ „OK, ich muss los, Frühstück kommt gleich“, sagt Frank und verschwindet durch die Tür. Torsten ist wieder eingedöst.

Jerome
Der Weckdienst weckt uns pünktlich und nach einer Dusche ziehen wir uns an. Heute Morgen wird’s es wohl zuerst ein bisschen hektisch. Martin wollte schon um acht beim Einkaufen sein und wir beide sitzen allein beim Frühstück. Heute Morgen etwas schneller als sonst, trinken wir unsere Kaffe und essen eine Brötchen dazu. Danach gehen wir direkt wieder hoch und treffen fast gleichzeitig mit Martin oben ein.
Martin hat eine Einkaufstasche dabei und nickt uns zu. „Hi, ihr beiden, guten Morgen. Ich habe alles bekommen, ihr müsst mir nur den Laptop noch geben. Er geht nach dem Sergej die Türe geöffnet hat, sofort an die Arbeit, versteckt die Kamera, während Sergej und ich die Kamera aus dem Bad mit einer Karte bestücken, die Martin ebenfalls mit gebracht hat.
Als alles installiert ist schaltet Martin die Kamera an und schiebt eine DVD in den Laptop. Jetzt spielt er das Programm auf für die Kamera und stellt alles ein. „Fertig, ab sofort wird alles aufgezeichnet“, sagt er. Wir verstauen den Laptop unauffällig im Schlafzimmer und schauen nach, dass er auch ausreichend Strom hat. Der Akku ist voll, aber Martin schließt in noch ans Ladegerät an.
Das Schlafzimmer sperren wir ab und dann gehen wir los um in den Zoo zu fahren. Wir müssen ja auch noch Vanessa holen. An der Rezeption sagen wir Bescheid, dass wir erst gegen Abend zurück sein werden. Meine Türkarte habe ich Martin gegeben, dass der nachher auch wieder reinkommt und Zugriff auf den Laptop hat.
Martin fährt uns in die Tannenstraße, wo Vanessa schon ungeduldig wartet. Nach einer schnellen Tasse Kaffee, wir wollen gerade zum Auto gehen, da klingelt Sergejs Handy. Er geht dran und im Weitergehen spricht er mit einem Frank, wenn ich das richtig verstanden habe und nach den üblichen Begrüßungsritualen hört er aufmerksam zu.
Nach einer Weile sagt er: „Warte, ich frage mal nach“, und fragt mich dann, das Handy zu haltend: „Jerome, ich werde gerade von Frank, einem Freund und Zivi aus dem Krankenhaus zu einer Kennen lern Party eingeladen für Samstag. Spricht was dagegen, wenn wir da hin gehen?“ „Eine echte Party? Klasse, das hatte ich eigentlich noch nie, klar, wir gehen dort hin, wenn ich mit darf“, sagt er erfreut.
„Ich komme nur, wenn ich meinen Schatz mitbringen darf“, sagt er nun ins Telefon, dann lacht er plötzlich und sagt: „Ok, sag ich ihm aber das wird nie passieren, wir sind uns absolut treu.“ Wieder horcht er ins Telefon, dann sagt er:“ Ok, schick mir dann noch die SMS mit der Adresse und der Zeit. Sollen wir was mitbringen?“ Pause „OK, mal sehen, was Jerome dazu meint“, sagt er.
Dann sagt er plötzlich: „Ja, der ist es, ja, Remmers, Jerome Remmers“. Wieder redet wohl Frank, während wir ins Auto einsteigen. Martin schnallt Vanessa an, wir haben einen Kindersitz dabei und ich setze mich neben Vanessa nach hinten. Sergej steigt, immer noch das Handy am Ohr, vorne ein.
„OK, Frank, danke für die Einladung, grüß deinen Ole, wir freuen uns auf Samstag“, sagt Sergej jetzt und dann noch: „Euch auch, ich gebs weiter. Tschüss.“ Dann drückt er ab und schnallt sich an.
Martin startet unseren Wagen und jetzt geht es dann ab in den Zoo, wo wir so kurz vor Zehn ankommen. Nach  dem Aussteigen vereinbaren wir, das uns Martin um Siebzehn Uhr nochmal hier abholt, dann lösen wir die Karten und gehen in den Zoo.

Martin
Nach dem ich die drei am Zoo abgesetzt habe, fahre ich schnurstracks zurück zum Hotel. Dort begebe ich mich zunächst auf mein Zimmer und rufe Karl-August Remmers an. Mit kurzen Worten schildere ich den Vorfall mit der Kamera und erläutere unser weiteres Vorgehen. Ich muss das einfach tun, sonst komme ich in Teufels Küche, wenn da was rauskommt und er nix davon weiß.
Wie immer reagiert er cool und besonnen, fragt einige Dinge nach und ist mit meinem Handeln einverstanden. Ich verabschiede mich, mit dem Hinweis, dass ich sobald als möglich erneut berichte, wenn es Ergebnisse gibt. Dann geh ich mal hoch, werde mich auf die Lauer legen und sehen, was sich so tut.

Frank
Nach dem ich mit Hugo das Frühstück verteilt und später auch wieder abgeräumt habe, muss ich einen Patienten im Rollstuhl zum Röntgen fahren. Als der in der Abteilung angekommen ist, sag ich Bescheid und geh dann kurz in die Cafeteria. Sergej ist nicht da und auf mein Nachfragen erfahre ich, das er sich in die Hand geschnitten hat und krankgeschrieben ist.
Ich nehme mein Handy und drücke seine Nummer. Nach dreimal klingeln ist er dran und nach einer herzlichen Begrüßung erzähle ich ihm von der Party mit den Freunden Oles und lade ihn ebenfalls zur Party ein.
 Nachdem er mit seinem Freund gesprochen hat, sagt er zu, wenn dieser mit kommen kann. Ich scherze ein bisschen und sage: „ nur wenn er meinen Freund nicht anbaggert“, aber Sergej lacht nur und schließt das aus.
Auf meine Frage, ob das der Junge mit dem Unfall ist, sagt er ja und sagt auch seinen Namen und ich sage ihm, das mein Freund Ole Jensen heißt und die Mutter bei Remmers arbeitet. Ich verspreche, rechtzeitig  eine SMS zu schicken mit Ort und Zeit und auf die Frage nach dem Mitbringen sage ich einfach, sie sollen was zum Trinken mitbringen, aber keinen Schnaps.
Wir beenden das Gespräch und ich gehe schauen, ob der Patient schon fertig ist mit Röntgen. Der wartet schon auf mich und möchte wieder nach oben, allerdings nicht, ohne vorher an der Cafeteria noch eine Zeitung zu kaufen. Nachdem das erledigt ist und er seine Zeitung hat, fahre ich wieder mit ihm nach oben.
Jetzt werde ich kurz Ole Bescheid sagen und dann Oles Freund Armin noch anrufen und sagen, das noch zwei Leute mehr auf die Party kommen werden. Ole ist gerade am telefonieren und schaut mich dabei an, als ich herein komme. Als ich Frage, ob es länger dauert, schüttelt er den Kopf
Kurz darauf beendet er das Gespräch mit „Tschüss, Onkel Jo“ und hält mir dann seinen Mund zum Kuss entgegen. „Ich habe Sergej angerufen und ihn eingeladen und er bringt seinen Freund mit, den Jerome Remmers, das sind doch die, wo deine Mama arbeitet oder nicht“, sagt er und schaut mich erwartungsvoll an.
„Ja, da arbeitet Mutsch, allerdings bei der Oma von diesem Jerome. Ich freu mich, den nun auch mal kennen zu lernen, der war ja schon mal hier bei Torsten und hat mich gesucht, mit Chauffeur sogar, weil seine Oma wissen wollte wie es mir geht“, sag ich und der Kleine meldet sich: „Der sieht gut aus, der Jerome und man hat nicht gemerkt, das ihm die Hufe fehlen.“
„Damit macht man keine dummen Sprüche“, sagt Ole zu Torsten und der murmelt was von „pingelig“ und „war ja nicht bös gemeint“ in seinen noch nicht vorhandenen Bart.
Meine Eltern werden heute im Laufe des Vormittags entlassen und fahren dann nach Hause ins Chaos. Bevor sie fahren, wollen sie noch kurz auf die Station kommen. Sie wissen ja bereits, dass ich am Wochenende bei Ole wohne und auch unter der Woche abends darf ich bei Ole wohnen. Da brauch ich das Zimmer nur noch sporadisch.
Ole wird ja jetzt am Freitag entlassen und dann gehe ich nach der Frühschicht mit ihm nach Hause. Ich freu mich schon, wenn wir dann jede Nacht und immer wenn wir frei haben, zusammen sein können. Natürlich werde ich auch meinen Eltern helfen müssen, aber das kann ich ja schon irgendwie regeln.
Ich verabschiede mich von Torsten und Ole küsse ich noch mal schnell zum Abschied, ich muss wieder weiter arbeiten, wenn ich keinen Ärger mit Hugo bekommen will. Es ist einiges zu tun, die Station ist voll belegt und gestern war OP-Tag, da ist immer was los am Tag danach.

Sergej
Martin hat uns am Zoo abgesetzt und wir haben die Karten gelöst, Jerome hat bezahlt, aber ich muss sagen, es macht mir immer weniger aus und er macht das so selbstverständlich, das ich annehme, das er sich nichts dabei denkt, oder sich auch nicht fragt, ob mir das was ausmacht, immer frei gehalten zu werden.
Ich muss an die Worte von Lis denken, die ja sinngemäß sagte, das man über Geld gar nicht viel nachdenkt, weil ja genug davon da ist und was Solls, wenn sie und Jerome das so sehen, dann will ich mich auch nicht mehr darüber aufregen, wenn er so selbstverständlich den Geldbeutel zückt.
Vanessa ist begeistert vom Zoo, jedes Mal aufs Neue hat sie Freude ohne Ende, wenn sie die Tiere sieht. Jerome holt sie hoch und setzt sie auf seine Schultern, was sie vor Freude quietschen lässt. „Geht das mit Max und Moritz, ist das nicht zu schwer, mein Schatz?“, frage ich besorgt, denn Vanessa hat doch ein Gewicht von ca. dreißig Kilo.
„Nö, geht schon“, sagt er, „ wenn es zu viel wird, bist du dran.  „Sie soll ruhig auch mal laufen, sie braucht Bewegung und spätestens, wenn’s richtig interessant wird, will sie sowieso runter, Schatz“, sag ich. Nach dem fünften Gehege, hier waren Zebras, kommt der erste Kiosk und gleich möchte mein Schwesterchen ein Eis.
Ich bin der Meinung, dass es noch etwas früh ist für Eis, aber Jerome hat schon den Geldbeutel in der Hand und gibt ihr ein Zweieurostück. Sie lacht und rennt an den Kiosk, verlangt ein Eis. Sie sucht eins aus und bekommt noch Geld zurück, das sie dann auch brav wieder bei Jerome abliefern will.
„Das darfst du behalten“, sagt der und mit wichtiger Miene versenkt sie die achtzig Cent in der Tasche ihrer Jeans. Sie läuft ein wenig voraus, zum nächsten Gehege. „Jetzt hast du endgültig einen Stein im Brett bei ihr“, sag ich meinem Schatz und geb ihm einen flinken Kuss, bevor ich seine Hand nehme und so Hand in Hand mit ihm weitergehe.
Es ist früh und es sind nur wenige Besucher unterwegs im Zoo am Mittwochmorgen, so dass ich es einfach wage und in an der Hand genommen habe. So bummeln wir von Gehege zu Gehege, immer ein Auge auf meine Schwester, aber auch wir schauen uns die Tiere an, die hier im Zoo zu Hause sind. Bei der einen oder anderen Fütterung bleiben wir länger.
So vergeht die Zeit und gegen halb eins essen wir in einem der Zoorestaurants zu Mittag. Zusehen, wie Vanessa den Tag genießt, das macht meinen Jerome richtig froh und mich natürlich auch. Er kennt das ja so nicht und ist deswegen einfach stolz, dass das Kind einen solchen Spaß mit uns beiden hier im Zoo erlebt.
Ich liebe ihn, und kann manchmal meine Gefühle kaum bewältigen, möchte ihn immer und überall drücken und küssen, ihn einfach berühren, mit den Händen, mit den Lippen, in im Arm halten, ja und natürlich mit ihm schlafen, nackt, nur wir zwei, er und ich. Verschmelzen will ich mit ihm, eins sein. Das die Liebe so sein kann, hätte ich nie für möglich gehalten. Ich bin so froh dass es ihn gibt.

Martin
Ich habe mich im Schlafzimmer der Jungs eingeschlossen, der Laptop ist an und ich kann über die Kamera den Eingangsbereich und die Badtüre sehen. Ich weiß ja nicht, ob überhaupt und wann jemand kommt, aber dann geht die Türe auf und eine Frau mit einem Wagen mit einer Menge Reinigungsutensilien kommt rein.
Sie geht weiter ins Bad und fängt an, sauber zu machen. Die Türe zum Bad steht offen und so kann ich sie zumindest teilweise beobachten. Nach zwei Minuten weiß ich, dass sie absolut nichts mit der Kamera zu tun hat und wohl auch kaum gebrauchte Männerunterwäsche klaut. Gewissenhaft und sehr flott macht sie alles sauber und ist nach etwa dreißig Minuten wieder verschwunden.
Ich nehme mir eine mitgebracht Zeitung zur Hand und lese, bäuchlings auf dem Bett liegend, der Laptop ist im Blickfeld. Eine Bewegung auf dem Bildschirm lässt mich aufsehen und ich sehe den kleinen Pagen, von dem die Jungs gesprochen haben, ins Zimmer kommen.
Unter der Jacke holt er zwei Shorts hervor, vergräbt noch einmal tief seine Nase in die Unterhosen und wirft sie dann hinter die Couch, eine nach rechts und eine nach links, so dass es so aus sieht, als wären sie herunter gefallen. Nicht dumm, der Kleine, denk ich. Jetzt geht er zum Bad, holt aber vorhereinen Stuhl und auf den steigt er, um die Kamera zu holen.
Er entnimmt die Speicherkarte, bis zu den Schultern kann ich ihn sehen und dann steckt er eine neue Karte rein. Jetzt hängt er die Kamera wieder hin. Leise habe ich die Türe geöffnet und gehe seitlich zur Badtüre. Jetzt kommt er heraus, geht an mir vorbei. Als ich ihn bei der Schulter greif, stößt er einen Schrei aus, knickt förmlich ein vor Schreck und dann habe ich ihn im Arm.
Wie ein nasser Sack hängt er schnaufend in meinen Armen und dann pinn ich ihn auf der Couch fest. Weit aufgerissen und ängstlich schauen mich seine dunklen Augen an. Panik erkenne ich in ihnen, nackte Angst. Mit den Worten: „Beruhige dich, Kleiner, ich tu dir nichts, wenn du machst, was ich sage“, gebe ich ihm zu verstehen, dass ich so direkt nichts Böses von ihm will.
Langsam beruhigt sich der Kleine. Seine Augen suchen krampfhaft nach einem Fluchtweg, aber meine Hand ist in sein Livree gekrallt, Flucht unmöglich. „So, Kleiner, jetzt erzähl ich dir ein bisschen von uns und dann will ich hier Fakten hören, andernfalls tanzen direkt die Bullen an. Der eine Junge, der hier in der Suite wohnt, ist der Sohn von Karl August Remmers.
Das Bild im Büro deines Direktors hier ist das Bild von Herr Remmers. Du hast also den Sohn deines obersten Chefs ausspioniert und darüber hinaus seine benutzte Unterwäsche gestohlen. Wenn das auf deinem Mist gewachsen ist, Kleiner, dann bist du raus hier. Ich glaube aber nicht, das du das da von dir aus gemacht hast und deswegen wäre es gut, wenn du auspacken würdest, was hier abgeht.“
Ängstlich und mit weitaufgerissenen Augen hat er zur Kenntnis genommen, wer das Opfer der Ausspähung ist und ihm wird wohl klar, was das eventuell für ihn bedeutet. Er fängt an zu weinen, schluchzt haltlos vor sich hin, brabbelt unverständliche Worte vor sich hin. Ich habe die Befürchtung, dass er einen Nervenzusammenbruch bekommt.
Kurzer Hand gebe ich ihm eine Ohrfeige, nicht zu fest, aber so, dass er erschrickt und die Augen weit aufreißt. Jetzt habe ich wieder seine volle Aufmerksamkeit. „Sag mir, wer dahintersteckt, ich werde dann dafür sorgen, das dir nichts passiert“, sag ich zu ihm und löse ein wenig meine festen Griff.
„Der Berger! Der Berger zwingt mich, das zu tun“, stößt er jetzt gepresst hervor. „Berger ist wer?“, frag ich. „Berger ist der Portier, tagsüber, der an der Rezeption“, gibt er Auskunft. „Warum tust du solche Dinge, wenn er das sagt? Erpresst er dich und wenn ja, mit was?“, will ich jetzt wissen.
Er wird rot, tiefrot würde ich sagen und er fängt wieder an zu weinen. „Ich bin Waise, wohne hier im Hotel und mache Ausbildung. Mein Betreuer aus dem Heim, in dem ich vorher war, hat mich bei Berger ungewollt als schwul geoutet. Eines Abends .. ist Berger ..in mein Zimmer gekommen“, erzählt er stockend, „er wollte Sex mit mir und hat gesagt, wenn ich ihm nicht einen blase, sorgt er dafür, dass ich raus fliege.“ Dann hielt er eine gebrauchte Unterhose in der Hand und sagte, dass ich die auf dem Zimmer eines Gastes gestohlen hätte. „Das ist gelogen“, habe ich gesagt, aber er hat nur gelacht und gesagt: „Wem wird man wohl glauben, einer kleinen Schwuchtel oder einem Portier, der schon sieben Jahre ordentlich arbeitet hier.“
Er zittert, als er weiter erzählt: „Er hat mir sein Ding in den Mund gesteckt und ich musste lutschen, bis er mich vollgespritzt hat. Ich hatte bis dahin noch keine Erfahrungen mit sowas, nur ein bisschen Wichsen mit einem Freund, sonst war vorher nichts.“
 Der Junge atmet tief durch, dann spricht er weiter: „Er sagte dann, beim nächsten Mal würde er mich ficken, es sei denn, ich würde ein paar Sachen für ihn machen, die er von mir wollte, dann wird er mich in Ruhe lassen.“
Ich lasse ihn los, knie vor ihm auf dem Boden und nehm nun seine Hände in meine. „Erzähl weiter, ich glaube nicht, das dir, wenn das stimmt, irgendwas passiert, dafür werde ich sorgen.“  „Er hat dann von mir, immer wenn junge Männer im Hotel gewohnt haben, verlangt, dass ich eine Kamera dort im Bad anbringe, wenn die Leute aus dem Haus waren.“
„Was hat er mit den Bildern gemacht?“, frag ich ihn und schau ihm ins Gesicht. „Er hat jedes Mal einen neuen Chip hinein gemacht, die Chips mit den Bildern hat er mit genommen. Ich weiß nicht, wo er die hat, aber er wohnt nicht so weit von hier. Einmal, als er krank war, musste ich den Chip zu ihm bringen.
 Oft habe ich gebeten, dass er mich in Ruhe lässt, aber er hat gesagt, dass ich jetzt so tief drin stecke, dass ich rausfliegen würde, wenn alles rauskommt. Auch hat er mir immer wieder gedroht, das er mich mit Gewalt ficken würde, wenn ich nicht mitmache, oder was verrate.
Die Beiden hier sind mir so sympathisch und ich wollte es nicht machen, aber er hat mich in die Ecke gedrängt in meinem Zimmer und meinen Sack ganz fest gequetscht, das ich geweint habe und er hat gedroht, das er mich vergewaltigen wird, wenn ich hier nicht mitmache. Ich hatte Panik, Angst und habe in dieser Nacht fast nicht geschlafen. Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist.“
„Du machst jetzt deine Arbeit“, sag ich zu ihm, „ich werde Herrn Remmers anrufen und mit ihm skypen. Wenn er dran ist, rufe ich unten an und bestelle was. Dann kommst du hoch, aber hier her und nicht in mein Zimmer und erzählst das alles noch einmal zusammenhängend dem Herrn Remmers. Der wird dann entscheiden, wie wir weiter vorgehen.
Wie ich ihn kenne, kann es sein, das er hier her kommt, wenn es seine Zeit erlaubt. Dann wird er hier vor Ort alles selber in die Hand bekommen und der Berger sitzt schon so gut wie im Knast. Du brauchst keine Angst zu haben, der Chef ist Klasse und der wird sich um dich kümmern, dass du deine Ausbildung weiter machen kannst, hier oder vielleicht besser in Bremen, mal sehen.
Und nun putz deine Tränen ab und pass auf das er nichts merkt, der Berger. Am besten, du wäscht kurz dein Gesicht, bevor du runter gehst.“
Er macht, wie ich gesagt habe und als er   aus dem Bad kommt, gebe ich ihm den Chip, der ursprünglich in der Kamera war, wo die beiden also drauf sind, Jerome und Sergej. Wenn Berger wirklich guckt und es ist nichts drauf, dann riecht er möglicherweise Lunte und vernichtet die Beweise bei sich zu Hause.
Ich rufe Karl August an und erstatte Bericht. Er ist zufällig zu Hause und deswegen schnell über Skype verbunden. Ich bestelle einen Imbiss und warte bis der Kleine den bringt. Zwischenzeitlich gebe ich alle Details an Herr Remmers weiter.
Als der Kleine kommt, stelle ich die beiden vor, der Junge heißt Kevin Balzer, und dann berichtet der Junge nochmal von seinem Martyrium. Herr Remmers ist sichtlich erbost und beschließt, den Jungen nach Bremen zu holen, da er in seinen Augen schon gefährdet ist. Er fragt ihn aus, wer zuständig ist beim Jugendamt und teilt uns dann mit, dass er sofort nach Dresden zu uns kommen will.
„Ich komme mit dem Heli, das Flugzeug ist unterwegs nach NewYork. Zum Abendessen bin ich da. Ich werde den Direktor anrufen, dass ich Jerome besuchen will und er niemand was sagen soll. So, jetzt muss ich mich um den Heli kümmern. Kevin, du machst alles, was der Berger die sagt, lass dir Martins Handynummer geben und halte ihn auf dem Laufenden. In der Nacht kannst du bei Martin übernachten, da bist du vor Berger sicher,  bis nachher, ihr Beiden.“
Der Kleine geht wieder und ich baue die Kamera und alles ab. Nun rufe ich Jerome an und berichte, was vorgefallen ist.





Traumschiff     Kapitel 17    postet by niffnase   Ein vorgezogenes Osterei
Was ich eigentlich immer schon mal sagen wollte und hiermit auch tue, ist:
ALL  DENEN, die ein Review schreiben hier mal ein großes DANKESCHÖN fürs Feedback .Für euch schreiben wir, die Autoren, auch wenn hunderte Schwarzleser davon profitieren. Ich mag meine Fans:anna13,ballfan,felix21,einNeuerAnfang,titania,SteffenK,SaDiablo,Figepa,Mell85,Sanetta,MißEgo,Saturn8000,Summergirl96,Coco1, und alle anderen. Ich schreibe für Euch. Frohes Osterfest euch allen.
Noch Montagabend
Ole
Frank ist neben mir eingeschlafen, an mich geschmiegt, so als wolle er Hilfe und Trost suchen bei mir. Der Paul spuckt in meinem Kopf herum und auch die Sendung im Fernsehen lenkt mich nicht ab. Ich wette, dass dieser Idiot den Hund vergiftet hat, um Frank zu treffen.
Wenn es denn dabei bliebe, dann könnte ich damit leben, aber was ist, wenn das nur die Fortsetzung nach dem Brief war und der noch andere Sachen in Schilde führt? Ich darf gar nicht über die Möglichkeiten nach denken, die es da bestimmt noch gibt. Mal sehen, was Franks Vater morgen sagt, wenn er Frank abholen kommt und ob die Polizei schon was weiß.
Vielleicht kann ich ja mitfahren zu ihm nach Hause, aber ich glaube nicht, dass Frank das will. Er hat Angst, Paul könnte von mir erfahren, bisher hält er ja Torsten für Franks neuen Lover und nicht mich. Frank will mich aus allem raushalten, will mich schützen vor eventuellen Angriffen durch Paul. Mensch, wegen diesem Idioten gerät alles aus den Fugen, was so gut laufen könnte.
Morgen Nachmittag, wenn Frank nicht da ist, will ich mal für ein paar Stunden nach Hause. Mutsch hat morgen Mittag frei, sie kommt mich dann abholen. Ich brauch frische Wäsche und noch andere Sachen und auch ein paar CDs damit ich Musik mit dem Laptop hören kann. Auch meinen Internetstick will ich holen, damit ich mal wieder mit Onkel Jo skypen kann.
Ich döse langsam weg, denk noch, hoffentlich fällt keiner aus dem Bett, dann bin ich auch eingeschlafen. Torsten ist wohl auch über dem Fernsehen weg gepennt, denn erst die Nachtschwester, die um dreiundzwanzig Uhr ihre Runde macht, weckt Frank auf und meint, er solle jetzt besser auf sein Zimmer gehen und dort weiter schlafen.
Sie macht auch das Fernsehen aus und wünscht uns, nachdem Frank schlaftrunken gegangen ist, eine gute Nacht. Jetzt bin ich wieder hellwach, kann nicht gleich wieder einschlafen und muss immer wieder an den Paul denken. Hoffentlich kommt der zur Besinnung, bevor noch Schlimmeres passiert. Endlich falle ich doch in einen unruhigen Schlaf und träume viel wirres Zeug und immer ist irgendwo auch Paul dabei.

Dienstag, 12.05. 2010,  früher Morgen
Sergej
Ein Ziehen in meinem Hintern lässt mich wach werden. Das Zimmer ist noch dunkel und Jerome schläft tief und fest. Ich fahre an meinen Po und taste durch den Stoff der Shorts meinen Spalt und alles ab, fühle, ob das jetzt richtig weh tut überall. Nur der Ringmuskel selber scheint für das Ziehen verantwortlich zu sein und so massiere ich den ein bisschen durch den Stoff hindurch.
Es ist nicht direkt schlimm und die Berührungen tragen dazu bei, dass es sich nicht mehr so komisch anfühlt. Langsam reibe ich kreisförmig über den von gestern Abend gestressten Muskel, massiere das Ziehen weg und merke gleichzeitig, dass mich die Berührungen beginnen, zu erregen.
 Ich höre auf zu reiben, horche in mich hinein und muss feststellen, dass der süße Schmerz dahinten sich eigentlich nicht schlecht anfühlt. Naja, alles ist so neu und ungewohnt, aber mit dem Abstand von ein paar Stunden Schlaf muss ich sagen, das der passive Teil mindestens so gut war, wie der aktive Teil gestern Morgen.
Auch Jerome hat wohl beides sehr geil gefunden, seiner Reaktion nach. Der ist ja abgegangen wie ein Zäpfchen, richtig geil. Also, ich habe ja vorher nie im Traum daran gedacht, das mir mal einer in den Po fickt, aber jetzt, nach dem es passiert ist, jetzt gefällt mir der Gedanke und deren Umsetzung echt  gut. Das will ich also öfter spüren, von meinem Schatz natürlich nur, von sonst niemand.
Ich kann mich nicht daran erinnern, bevor ich Jerome kannte, überhaupt mal einen Gedanken an schwulen Sex verschwendet zu haben. Eigentlich drehte sich in der Schule alles eher um Mädchen, obwohl,  im Nachhinein kann ich sagen, dass ich mich an der Chickenjagd nie so richtig beteiligt habe.
Ich konnte mich immer gut mit Mädchen unterhalten, aber im Bett bin ich nur einmal gelandet und da habe ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Nun, das Thema kann und will ich jetzt mal abhaken. Mein „Mädchen“ liegt ja da neben mir und wenn ich daran denke, dass mich nur zwei dünne Baumwollfetzen von seinem tollen Körper trennen, dann werde ich geil.
 Er hat wirklich einen supertollen Körper und das Fehlen der Füße stört mich überhaupt nicht. Er hat sich wohl auch damit abgefunden, hauptsächlich wohl auch, weil es mich nicht stört, mich nicht davon abhält, ihn zu lieben und bei ihm zu sein.
Ich habe ihm gestern wohl viel Angst gemacht, dass ich ihn verlassen würde, hat er gedacht. Das wird hoffentlich nie passieren. Das Bedürfnis, ihm ganz nah zu sein, überkommt mich plötzlich sehr stark, hart werde ich und will ihm meine Liebe zeigen, will ihn erregen und befriedigen, ihn immer wieder glücklich sehen. Bestimmt hat er auch eine Morgenlatte, das ist doch in unserem Alter jeden Morgen gleich.
Meine Hand fährt unter der Decke durch das Hosenbein seiner weiten Shorts zum Objekt meiner Begierde und wie nicht anders erwartet um diese Tageszeit, ist der kleine Jerome wesentlich munterer, als der große gerade ist. Meine Berührungen, die meiner Exkursion jetzt folgen, lassen ihn noch wachsen. Zärtlich umfasse ich meinen Schatz, schiebe langsam und mit Gefühl die Vorhaut nach hinten, nicht so weit, dass es ihm weh tun könnte, und dann wieder vor.
Logischerweise bleibt es nicht bei einem Mal, sondern wird zu einem sich ständig wiederholenden Prozess, mit dem einzigen Ziel, ihm Freude zu bereiten und seinen Tagesanfang lustvoll zu gestalten. Es will doch wohl jetzt keiner behaupten, ich hätte irgendwelche Hintergedanken dabei, oder. Na ja, ich gebe es ja zu, das ich schon mit einer Revanche rechne, egal wie die aussieht. Mal sehen, was daraus wird.
Als er sich jetzt stöhnend auf den Rücken dreht, weiß ich, dass der große Jerome nun auch wach ist und die ersten Sekunden seines neuen Tages in vollen Zügen genießt. Die Decke zurück schiebend, übernimmt jetzt mein Mund die Aufgaben, die eben meine Hand wahrgenommen hat. Als meine Lippen ihn fest umschließen, stöhnt er erneut tief auf und seine Hände streicheln mein Haar und drücken mich sanft tiefer auf seinen Freudenspender.
„Oh, Schatz, was machst du mit mir“, schnauft er. Wie geil das ist, seinen Schatz so zu verwöhnen, das ist fast gar nicht zu beschreiben. Hart und doch so zart und anschmiegsam ist das Teil in meinem Mund, das auf jeden Zungenschlag sensibel und intensiv reagiert.
Heiß und geil fühlt sich das an in meinem Mund, wenn die Vorhaut durch den Druck der Lippen gehalten, sich über der prallen Spitze hin und her schiebt, Seufzer und Stöhner entlockt, Zittern und Lust auslöst. Jetzt, just in diesen Augenblicken, ist er mir hörig, gehört er nur mir und sonst niemandem auf der Welt. Diese Augenblicke sind so intim, wie nur irgendwas intim sein kann.
Er kommt, ich merke es schon Sekunden vorher, dass es jetzt passiert. Kurz wird alles noch härter, beginnt zu zucken, er stöhnt tief und lang, drückt sich mir entgegen und dann überflutet es meinen Mund, warm und viel, ich muss ganz schön schlucken, um alles zu packen, Spasmen schütteln ihn, bevor sie einer wohligen Erschöpfung Platz machen.
 Langsam klingen die Wellen der Lust ab, beruhigt sich erst der Atem und dann auch der Puls, erschlafft das gute Stück in meinem Mund. Von den zusammen gedrückten Lippen am heraus flutschen gehindert, lutsche ich noch ein bisschen an seinem Schniedel, einfach, weil ich es geil finde, die letzten Tropfen seiner Liebe auch noch auf zu nehmen.
Seine Hände streichen durch mein Haar. „Ich liebe dich, mein bester Schatz“, flüstert er, gut hörbar mit  immer noch zittriger Stimme, „das war so schön, so gut. Danke, das du da bist, danke, das du mich so verwöhnst.“ Er strampelt die herunter gerutschte Shorts und auch die Decke ganz weg und zieht die Beine weit an, präsentiert mir seinen geilen schönen Po.
Er schaut mich an, sieht meine weit abstehende Shorts und fragt leise und mit vor Lust zitternder Stimme: „ Möchtest du meinen Po ein bisschen verwöhnen, mich ficken, mein ich“, und er wird ein wenig rot bei der Frage. Als Antwort küsse ich ihn, suche mit meinen Finger den süßen Ring und streichel kreisend über die geile Öffnung. Leise kommt sein Stöhnen, als Antwort quasi auf mein Reiben.
„Warte“ sag ich, roll mich über ihn und hole aus der am Bett stehenden Tüte die notwendigen Utensilien. Die Geltube klemme ich zwischen meine Beine, damit sie ein wenig Temperatur bekommt, das kalte Gel gestern in der Wanne war erschreckend. Wenn das etwas wärmer ist, dann stört es nicht so.
Nun widme ich mich wieder seinem Po, schmuse, viel kleine Küsse hinterlassend, über die Innenseiten seiner Oberschenkel, ganz oben. Auch seine Hoden beziehe ich in mein Schmusen mit ein, den Schaft des langsam wieder wachsenden Schwanzes aber außer Acht lassend.
 Jetzt nähert sich meine Zunge seinem Poloch, das gestern Morgen in der Wanne nach Duschgel, nun aber, nach durchschlafener Nacht, nach Schweiß und intensiv nach Jerome riecht. Viel geiler, als gestern riecht das hier, nicht nach AXE oder DOVE, nein, das ist mein Schatz, sein Geruch, der alle Duftkreationen dieser Welt in den Schatten stellt. Individuell, einzigartig und nur für mich.
Ich lecke ihn, lecke ihn so, als wäre das alles ein riesengroßes Softeis, Softeis mit Jeromegeschmack. Einmalig und unbezahlbar und nur für mich, für Sergej Radic, ein Gedanke, der mich noch geiler werden lässt.
Ich versuche, mit der Zungenspitze den Ring zu durchbrechen, stupse immer und immer wieder gegen ihn, entlocke ihm geile Töne , Stöhner und Seufzer, wie ich sie vorher so noch nie gehört habe. Seine weit angezogenen Beine hält er mit seinen Händen in den Kniekehlen nach hinten, öffnet sich, soweit es geht für mich und meine Bemühungen, im Lust zu schenken und die in vorbereiten.
Ich hole das mittlerweile auf Körpertemperatur angewärmte Gel zwischen meinen Beinen heraus und benetze mein Finger und seinen Ringmuskel mit ausreichend Flutschi. Nun schiebe ich vorsichtig und leicht drehend meinen Mittelfinger in seinen Po. Den Finger drehend, dehne ich den Muskel zuerst zärtlich, dann den zweiten Finger dazu nehmen, mehr und mehr um letztendlich auch noch einen dritten Finger mit in ihn hinein zu schieben.
Er versucht immer wieder sich mir entgegen zu schieben, stöhnt auf und verlangt mehr. Mein Mittelfinger sucht in seinem Inneren die Lustkastanie, jene kleine Drüse, die das alles noch viel, viel geiler macht, wenn sie beim Liebesspiel getroffen und gereizt wird. Ich stupse sie an, ein lustvolles Stöhnen ist der Lohn und als ich etwas intensiver über sie reibe, fängt er vor Lust und Geilheit an zu wimmern.
Ein dicker klarer Tropfen erscheint auf der Spitze seiner Lanze, wälzt sich träge auf einer Schleimspur nach unten, tropft zäh auf den Bauch um dort zu einem Fleck zu verlaufen. Andere Tropfen folgen, von der Reibung an der Lustkastanie aus gelöst, lassen sie den Fleck auf seinem Bauch wachsen.
„Bitte, mein Schatz, bitte mach mich endlich“, fordert er, und schiebt sein Becken vor. Ich reiße ein Kondompäckchen auf, rolle meinen Schwanz ein und schieb mich zwischen seine Beine. Mein Kissen ziehe ich heran und schieb es, gefaltet, unter seinen Po, so dass dieser höher zu liegen kommt. Langsam, ihm Zeit zur Gewöhnung lassend, schieb ich mich in ihn, sein Gesicht betrachtend, nach Anzeichen für Schmerz suchend.
„Mach, es ist gut“, stöhnt er und so lass ich mich ganz nach vorn sinken. Tief bin ich nun in ihn eingedrungen, meine Haare liegen an seinem Körper an und ich verharre ein wenig, genieße die heiße Enge, bevor ich durch sein erneutes: „Mach endlich“, angetrieben, anfange in mit langen und tiefen Stößen zufrieden zu stellen.
Schnell wird er lauter, drängt gegen mich feuert mich mit „fester“ und „schneller“ an, was ich dann auch gerne mache. Einen schnellen Rhythmus habe ich jetzt gefunden, immer noch tief in ihn stoßend. Längst reibt er seinen Schwanz im Rhythmus meiner Stöße.
Sein Stöhnen wird lauter und immer geiler und auch mich packt es jetzt mit aller Macht. Alle Gedanken abschaltend, ficke ich ihn jetzt, wild und hart, ohne Rücksicht und es scheint genau das zu sein, was er will. Um uns herum alles vergessend vögeln wir wie besessen, bis es bei ihm beginnend in einen wahnsinnigen Höhepunkt über geht.
Sein Kommen, seine Laute und seine Spasmen reißen auch mich über die Schwelle in einen an die Grenze zur Ohnmacht über mich hinweg brausenden, rauschenden Orgasmus, der alles vorher gefühlte noch deutlich in den Schatten stellt. Das man so fühlen kann, so verglühen kann in eine Wolke von Lust, ist einfach galaktisch.
Auf ihm zusammen gebrochen, schwer atmend und seinen Samen zwischen uns spürend, warten wir beide darauf, dass der Verstand und auch die Luft zum atmen zurück kommen. Unser Schnaufen beruhigt sich nur langsam, seine Arme schlingen sich um mich und seine Lippen suchen mich.
Unser Kuss rundet die wahnsinnigen Gefühle, die wir füreinander haben, ab, unterstreicht bei aller Geilheit, dass wir uns lieben und nur deshalb, weil wir uns lieben, ein so erfüllender, geiler Sex erst möglich ist. Das war nicht Ficken, das war Liebe in Reinkultur, mit einander verschmelzen zu einer Einheit, zu einem Ganzen.
Mir fallen die Drachen und ihre Reiter ein, ihre Verbindung miteinander, des einen Leben an den anderen gebunden. Stirbt einer, stirbt der andere auch, seelenvereint, des anderen Gedanken lesen und fühlen können. Ich will sein Reiter sein und er soll mein Drache sein, so vollkommen wünsch ich mir unsere Liebe.
„Ich möchte, das du mein Drachen bist“, sag ich zu Jerome, „du, der Drache, ich der Reiter, zusammen geschweißt durch das Band der Liebe, für immer und ewig. Willst du mein Drache sein, Jerome?“
„Das bin ich doch schon längst, mein Reiter Sergej“, flüstert er zärtlich in mein Ohr. Er drückt mich und küsst mich, „ für immer und ewig dein Drache, der ohne dich nicht leben kann, der stirbt, wenn du geht’s. Das bin ich eigentlich schon, seit du auf meine Stümpfe geguckt hast, als ich noch das Drachenei war, da habe ich meinen Reiter gewählt, dich, der mein Leben wieder lebenswert gemacht hat.
Jetzt bist du mein Reiter, manchmal so wie eben im wahrsten Sinne des Wortes und das eben, das war Fliegen zwischen den Welten, das war etwas, was nur wir beide erleben können, du, mein Reiter und ich, dein Drache:“
Wir liegen noch etwa 10 Minuten, so aufeinander. Mein Glied ist geschrumpft, raus gerutscht aus meinem Drachen. Unsere Bäuche kleben aneinander und wir riechen total nach Sex. Er seufzt: „Wir müssten mal duschen und dann frühstücken. Mama wollte um neun zum Flugplatz fahren und wir wollten mit. Wie spät ist es denn?“
Ein Blick auf die Uhr zeigt mir, dass es gerade mal halb acht ist. „Halb acht, wir sind gut in der Zeit, komm lass uns duschen gehen und heute Abend möchte ich dann auch nochmal unten liegen, dann muss der Drache den Reiter bumsen.“ Lachend stehen wir auf, verschleimt und verklebt und mit noch zittrigen Beinen gehen wir zusammen ins Bad. Die folgende Dusche dient ausschließlich der Reinigung und tut uns beiden gut.
Angezogen gehen wir runter in den Speiseraum, wo seine Mama und Martin schon am Tisch sitzen und frühstücken. Allerdings haben sie gerade erst angefangen und wir setzen uns dazu, nachdem wir uns an dem reichhaltigen Buffet bedient haben. „Gut geschlafen, ihr beiden?“, fragt Lis und wir nicken beide, schon am dem ersten Brötchen kauend und ein bisschen grinsend.
Martin hüstelt, schaut uns an und grinst ebenfalls. Lis ist super chic angezogen und sieht gut aus, find ich und auch Martin hat heute Morgen sein Livre an, eine schwarze Hose und einen dunkelgrauen Blazer und sogar so eine Prinz Heinrich Mütze, mit Schirm hat er dabei. Ich wette, er hat noch andere Kleider im Auto und wird sich am Flugplatz umziehen, wenn Lis weg ist.
Jedenfalls wird Jerome ihn in diesem Aufzug nicht akzeptieren, dafür kenn ich meinen Drachen denn doch schon zu gut. Opa würde auch einen Schreck kriegen, wenn wir mit so einem hochoffiziellen Chauffeur ankämen. Zunächst werden wir jetzt mal in Ruhe frühstücken und dann zum Flugplatz fahren. Morgen wollen wir ja dann mit Vanessa in den Zoo.
Nach dem wir alle fertig sind mit frühstücken, holt Martin das Gepäck von Lis. „Ich danke noch mal, Lis, dass du gekommen bist und uns geholfen hast, bestimmte Dinge zu klären. Ich werde mich in Zukunft immer melden, wenn ich Fragen oder Probleme habe, damit wir sofort alles klären können“, sag ich zu ihr.
Sie lächelt und meint: „Ich habe mit dir jetzt einen lieben Schwiegersohn bekommen, der mir schnell ans Herz gewachsen ist. Ich bin froh, dass du meinen Sohn liebst und ihn ins Leben zurück gebracht hast. Alles, was ich tun kann, damit ihr glücklich werdet, will ich tun, und weil du jetzt zu unserer Familie gehörst, stehen wir bei allen Dingen und mit allem, was möglich ist, hinter dir, vergiss das nicht.“
Ich habe jetzt feuchte Augen und spontan geh ich zu ihr und umarme sie: „Danke“, bring ich nur mit Mühe raus, ohne zu heulen an zu fangen. Sie drückt mich reibt über meinen Rücken und hält mich einfach fest. Als Martin mit dem Koffer kommt, lös ich mich von ihr und wir gehen, nach dem ich Jeromes Hand genommen habe, zum Auto. Drei Minuten später sind wir auf dem Weg zum Flugplatz.

Ole
Die Sonne, die schon früh durchs Fenster scheint, weckt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Ich fühl mich wie gerädert, schlapp und unausgeschlafen und werde erst munter, als Hugo zum Wecken in das Zimmer kommt. Auch er sieht nicht besonders freundlich aus und ist auch sehr wortkarg.
Er wuselt kurz durchs Zimmer, wartet bis wir aus dem Bett sind und macht dann, allein und trotzdem gut, die Betten. Mit den Worten: „Ich bring nachher das Frühstück“, ist auch  gleich nach dem Bettenmachen wieder verschwunden. Torsten ist auch schweigsam heute Morgen, etwas, was man gar nicht kennt von ihm. Es ist gerade so, als würde der Paul hier irgendwo zwischen uns stehen.
Wenn Frank nach her kommt, muss ich ihn fragen, wie das heute weitergeht, ob ich mit soll oder ob er das nicht will. Obwohl ich die Antwort eigentlich schon kenne, werde ich trotzdem fragen, er soll wissen, dass ich bei ihm sein möchte.
Torsten gähnt und meint dann plötzlich: „Dieser Scheißpaul, hat mich heute Nacht nicht in Ruhe gelassen. Der meint ja immer noch, ich wäre Franks neue Flamme. Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn der wirklich mal hier auftaucht. Mit meiner kaputten Hand kann ich nicht viel ausrichten und du bist auch nicht voll einsatzfähig mit deiner Hand.“
„Ich glaube jetzt nicht, das er offen hier her kommt und außerdem muss er ja eigentlich wieder in München sein“, sag ich zu Torsten, „die Polizei wird ihm, denke ich schon auf den Zahn fühlen, schon allein wegen dem Brief und wenn dann der Hund wirklich gezielt vergiftet wurde, dann werden sie ihn schon etwas genauer fragen.“
„Vielleicht hast du Recht und er gibt Ruhe, wenn er mal mit den Bullen Kontakt hatte“, sagt Torsten, „das wäre gut, für  Euch und auch für mich, das ist mit nämlich alles nicht so geheuer mit diesem Idioten.“
„Ich muss jetzt mal  aufs Klo, ich lass die Türe auf, falls Frank kommt mit dem Frühstück“, sag ich zu dem Kleinen und jetzt grinst der natürlich wieder süffisant. „Keine Angst, es läuft nix, ich glaube nicht, das Frank in Stimmung ist“, versuche ich ihn von seinen Gedanken abzulenken.
Er grinst nur weiter und sagt gar nichts, nimmt die Fernbedienung und legt sich gegen das hochgestellte Rückenteil und starrt in die Glotze. Ich gehe ins Bad, aufs Klo und beginne mich anschließend zu rasieren, das ist mal wieder fällig.
Frisch gewaschen und rasiert, komme ich fünfzehn Minuten später aus dem Bad und sehe, dass das Frühstück bereits da ist. „War Frank nicht hier?“, frag ich den kauenden Kleinen. „Nö“, nuschelt der mit vollem Mund, „der Hugo hat Frühstück gebracht“, deute ich seine Sprechversuche mit vollem Mund.
Wieso Hugo, sonst kommt Frank doch immer, denk ich und fange an, ein Brötchen zu schmieren. „Hugo wollte noch mit dir reden, Ole“, sagt er, als er den Mund leer hat, „du sollst mal ins Stationszimmer kommen, wenn du gefrühstückt hast“. „Was kann denn Hugo von mir wollen“, frag ich erstaunt, „ich bin gespannt.“
Ich bin fertig mit Frühstück und trage das Tablett gerade mit raus, als ich zu Hugo gehen will. Der steht draußen auf dem Gang und spricht mit Doktor Morbach. „Ole“, ruft jetzt der Doktor über mich, „komm bitte mal her.“ Was will denn der jetzt auch noch von mir, geht es mir durch den Kopf, als ich auf ihn zu gehe.
„Komm mal bitte ins Stationszimmer“, sagt er und geht vor, auch Hugo kommt mit rein und schließt die Türe. „Ole, Frank ist unten auf der Inneren Station, seine Eltern sind dort heute Nacht mit schweren Rauchvergiftungen eingeliefert worden“, sagt der Morbach. Als ob eine kalte Hand an mein Herz greift, zieht sich in mir alles schmerzhaft zusammen.
Ich sinke auf einen Stuhl, die Augen weit aufgerissen und atme schwer. „Was ist denn passiert, warum sind sie so schwer verletzt?“, frag ich, nach dem ich mehrere Male tief Luft geholt habe. Ich bin zutiefst erschrocken, muss gleich wieder an Paul denken, soweit wird er doch wohl nicht gehen, es sei denn, er ist wirklich krank im Kopf, durchgedreht
„Der Exfreund von Frank, Paul heißt der glaub ich, hat das Haus angezündet in der Nacht. Nachbarn haben das Feuer erst bemerkt, als es schon lichterloh brannte. Ein Nachbar hat die beiden Eltern dann aus dem brennenden Haus geholt, sonst wären sie wohl um gekommen. Bis die Feuerwehr eintraf, wäre es wohl zu spät gewesen. Die beiden liegen zurzeit Intensiv und Frank ist bei Ihnen. Ich gehe mit dir nach her mal runter, damit du mit Frank reden kannst“, berichtet mir Dr. Morbach.
Sprachlos ob dieser furchtbaren Neuigkeiten sitze ich auf dem Stuhl, denke an meinen Schatz und zwei dicke Tränen rollen meine Wagen runter. Wie muss sich Frank jetzt Fühlen? Hoffentlich gibt er sich keine Schuld, hoffentlich macht er keine Dummheiten. Das alles rast durch meinen Kopf, als Dr. Morbach weiter erzählt.
„Der Paul wurde noch in der Nacht zu Hause bei seinen Eltern fest genommen und hat alles gestanden. Außerdem wurden etliche Beweismittel, unter anderem auch Giftreste gefunden, was wohl bei näherer Überprüfung als das Gift festgestellt wird, mit dem der Hund ermordet wurde“, berichtet er.
Jetzt nimmt er meinen Arm, sagt: „Komm Ole, leg dich aufs Bett, ich komm dich nachher holen, dann gehen wir deinen Schatz, das ist er ja wohl, besuchen.“
Er geleitet mich bis an mein Bett, auf das ich mich jetzt, fix und fertig und total aufgeregt, niederlege, von Torstens besorgten Blicken verfolgt. Dr.Morbach verlässt das Zimmer und gleich überfällt mich Torsten mit Fragen.
Nach einigem Stocken erzähle ich ihm dann doch ziemlich zusammenhängend, was Dr. Morbach mir erzählt hat. Auch Torsten ist jetzt regelrecht geschockt. Stille herrscht zunächst einmal, Sprachlosigkeit auf Grund dieser Katastrophe, die sich da abgespielt hat. Es vergeht eine viertel Stunde, in der niemand was sagt, Totenstille, nur das Atmen ist zu hören.
Ich muss jetzt Mutsch anrufen, muss ihr das erzählen, muss mit ihr reden, weil ich das alles nicht verstehe. Ich nehme das Telefon, irgendwo habe ich die Nummer von den Remmers. Da, auf einem Zettel in der Schublade finde ich sie und wähle. Es tutet im Hörer, der Ruf geht durch.
„Frieda Harms, bei Remmers“, tönt es aus dem Hörer. „Hier ist Ole Jensen, entschuldigen sie die Störung, kann ich bitte meine Mutter sprechen?“, frag ich höflich. „Du störst doch nicht, Ole, wie geht es dir“, fragt die mir ja eigentlich fremde Frau freundlich, trotzdem antworte ich natürlich: „Es geht mir im Moment nicht gut, deshalb muss ich ganz dringend mit meiner Mutter reden.“
„Moment, ich geb sie dir“, sagt sie jetzt und klingt echt besorgt und dann höre ich, wie sie zu Mutsch sagt: „Frau Jensen, der Ole ist am Telefon und es hört sich sehr dringend an.“ „Jensen“, meldet sich Mutsch und sofort beginne ich mit meinem Bericht. Am anderen Ende der Leitung herrscht die ganze Zeit, in der ich rede, absolute Stille.
Als ich fertig bin, fragt Mama zu nächst: „Bist du OK, Junge, soll ich kommen? Das ist ja eine furchtbare Geschichte, die da passiert ist, wie geht es Frank und werden die Eltern wieder gesund?“ Viele Fragen auf einmal, die ich so gut ich kann, beantworte. Kommen muss sie nicht, sag ich ihr, und erzähle dann, das ich mit Dr. Morbach nachher runter gehe zu Frank.
„Frank kann so lange bei uns wohnen, und seine Eltern, wenn sie nicht wissen wohin, auch, bis das Haus wieder bewohnbar ist“, sagt Mutsch jetzt ganz spontan und wenn ich bei ihr wäre, würde ich sie jetzt drücken und küssen. Sie ist schon toll, meine Mutsch.

Mutsch
Als Tante Frieda mit dem Telefon kommt, denk ich an nichts Böses. Wer weiß, was Ole hat. Das ändert sich aber schlagartig, nach dem er erzählt, was heute Nacht Franks Eltern widerfahren ist.
Ich kenne seine Eltern zwar nicht, aber es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ich sie mal kennen gelernt hätte, denn so, wie ich Ole kenne und Frank einschätze, ist das schon eine dauerhafte Beziehung, die sich da in den letzten Tagen entwickelt hat. Mir soll es recht sein, ich mag den Frank und wenn Ole ihn und er Ole liebt, dann ist das OK.
Ich will meine Kinder glücklich sehen, jetzt und auch in der Zukunft und wenn Ole mit Frank glücklich ist, dann bin ich es mit Frank auch.
Frieda guckt mich an, ist keinen Meter gewichen, seit sie mir das Telefon gegeben hat. Ihr Gesicht ist ein großes Fragezeichen und als ob das nicht schon genug wäre, kommt auch noch Oma Gesine und schaut fragend auf mich. Es hilft alles nichts, sie werden wohl nicht eher die Küche verlassen, bis sie im Bilde sind,
Also berichte ich ausführlich über den Grund von Oles Anruf und wie nicht anders erwartet, sind die Damen bestürzt und sehr erschrocken über diese dramatische Entwicklung. Als ich dann noch von dem Brief und von dem Hund erzähle, ist die Entrüstung noch grösser und Paul kann Gott danken, dass er jetzt für die Damen nicht greifbar ist, so wütend sind sie auf ihn.
Fried geht jetzt erst mal an den Kühlschrank, holt den Genever, während Oma sich um Gläser kümmert. „Hasse Kummer mit die deinen, trink dich einen“, kommt einer von Friedas Notfallsprüchen und sie kippt drei Gläser gut voll mit Genever. „Auf den Schreck“, sagt Oma, „und Ausreden gibt’s keine.“ Also stoß ich wohl oder übel mit den Beiden an.
Wie zwei Bierkutscher kippen die Damen den Schnaps runter, während ich zunächst mal nur etwas nippe. „Der muss in einen Zug nach unten“, klärt mich Frieda auf, während Oma mit der Floskel „Auf einem Bein kann man nicht stehen“ Friedas und ihr Glas direkt noch mal nachfüllt.
 Ich trinke jetzt den Rest meines Schnapses auf einmal, wehre aber das Nachschenken mit den Worten „Ich muss noch Auto fahren“ ab. Das wird selbstverständlich sofort akzeptiert und so trinken die Beiden den  zweiten Schnaps dann auch allein, wieder in einem Zug, versteht sich.
Ich muss mich immer wieder wundern, wie die das Zeug so locker weg kippen. Ich muss trotz aller schlechten Nachrichten schmunzeln, ich habe es hier wirklich gut getroffen mit dem Job, die Zwei sind einfach goldig.

Jerome
Nach dem Mama abgeflogen ist, schick ich Martin zum Umziehen, was er wohl auch nicht anders erwartet hat. In der Zeit trinken wir ein Cola und warten auf ihn. Als er  zurück kommt, die feinen Kleider auf dem Arm, jetzt mit Jeans und Hemd, fahren wir in Richtung Radebeul, dort hat Sergejs Opa eine Reparaturwerkstatt für Autos und Landmaschinen.
Ein kurzes Stück fahren wir von Flugplatz aus auf der A 4 und verlassen diese an der Ausfahrt  Nr. 79 und fahren auf die Kötzschenbroder Straße. Dieser folgen wir nun in nordwestliche Richtung und biegen rechts ab in die Spritzhausstraße, von der wir nach etwa sechshundert Metern scharf rechts in die Dresdener Straße einbiegen. Hier, im Industriegebiet Radebeul Dresden liegt die Werkstatt von Sergejs Opa.
Dort angekommen, biegt Martin in den Hof ein und parkt auf einem der dort ausgewiesenen Kundenparkplätze. Wir steigen aus und folgen Sergej, der zielstrebig auf die Tür des Ausstellungsraums zugeht. Skoda ist wohl die hier dominierende Marke, aber auch einige Traktoren und Maschinen stehen auf dem großen Hof. An der Tür wartet er, bis Martin und ich zu ihm aufgeschlossen sind. Dann gehen wir gemeinsam hinein.
 Der große Audi wird interessiert von zwei jüngeren Männern, offensichtlich Auszubildenden, beäugt. Martin schmunzelt, er kennt diese Blicke, die der Wagen immer auf sich zieht, ist sie längst gewohnt. Das ist schon ein anderes Kaliber von Auto, als es eine Limousine darstellt.
„Wir könnten hier auch gerade mal noch Ölwechsel machen lassen“, sagt Martin, „ wir müsste das jetzt sowieso machen in Bremen und wo wir schon mal hier sind.“ „Mal sehen, was Opa sagt, meist geht ja alles nach Termin heute“, meint Sergej, „aber ich denke, das wird er schon machen, wenn ich ihn bitte.“
Wir haben den Bürobereich erreicht und die Frau, die dort sitzt, kennt Sergej, lacht ihn an und steht auf. „Hallo, Sergej, das wir dich hier noch mal zu sehen kriegen, das freut mich aber jetzt“, sagt sie und gibt ihm die Hand. „Tag, Frau Sander, ich freu mich auch. Das hier ist mein Freund Jerome Remmers und das ist Martin, unser Fahrer“, grüßt er und stellt uns beide vor.
Da er vorher schon meine Hand genommen hat und diese immer noch fest hält, ist der Begriff Freund wohl auch richtig eingeordnet worden. Außer ein bisschen Erstaunen erkenne ich nichts Negatives in ihrem Blick. „Ist Opa da und hat er Zeit, Frau Sander“, fragt Sergej und schaut ihr ins Gesicht.
 „Ja, er ist da und er ist auch allein im Büro. Geht einfach rein, er wird dich, seinen Liebling, nicht rausschmeißen“, sagt sie, nicht ohne ein wissendes Lächeln. Sergej zieht mich mit, auf die Tür des Büros zu, die er nach einem kurzen Anklopfen auf drückt um den dahinter liegenden Raum mit mir an seiner Hand zu betreten.
Der Mann hinter dem Schreibtisch blickt auf und ein breites Lächeln macht sich auf seinem Gesicht breit. Er steht auf breitet seine Arme aus und kommt auf meinen Schatz zu. Der lässt mich los und macht zwei schnelle Schritte auf den Mann zu und dann liegen sie sich in den Armen.
 „Mein Junge, schön, dich wieder mal zu sehen hier in Radebeul. Dein Papa hat gestern schon gesagt, dass du heute kommst und Oma und ich haben uns schon so auf dich gefreut“, sagt er strahlend und klopft meinem Schnuckel auf den Rücken.
„Ich freu mich auch“, sagt Sergej lachend, „ und ich habe auch noch jemanden mitgebracht, Opa, meinen Freund Jerome, aber wie ich Papa kenne, hat er das schon verpetzt. Der dritte im Bunde ist Martin, Jeromes und auch mein Chauffeur. Vielleicht wäre es möglich, an unserem Wagen in der Zeit, wo wir hier bei dir sind, einen Ölwechsel zu machen, was meinst du?“
„Zuerst will ich mal deinen Freund begrüßen. Sicher hat dein Papa gestern alles erzählt und ich war überrascht über all das was ich gehört habe. Aber du weißt auch, das wir, Oma und ich sowieso, und auch deine Tanten und Onkel alle sehr tolerant erzogen worden sind. Deine Mutter hat dir das ja schon gleich gesagt und bewiesen“.
Er dreht sich zu mir, nimmt meine Hände und schaut in meine Augen. Seine Augen sind hellgrau und sie scheinen tief in mich hinein zu sehen. Dann nimmt er mich plötzlich einfach in den Arm, drückt mich und sagt. „Deine Augen sind ehrlich und wenn Sergej dich liebt, dann lieben wir dich auch. Er ist mein Lieblingsenkel und ich will, das du ihm nicht weh tust“.
„Ich heiße Jerome, ja und ich liebe deinen Enkel, mehr, als alles andere auf dieser Welt und ich werde ihm nicht weh tun.“, sage ich, mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass ich ihn geduzt habe. „Dann kannst du zu mir auch Opa sagen, wenn du willst, andernfalls Kurt, aber Opa wäre mir lieber, weil wenn du meinen Enkel liebst, gehörst du zur Familie“, sagt er und drückt mich noch einmal an sich.
Sergej strahlt wie zwei Honigkuchenpferde, eins reicht da nicht und als Opa Kurt mich frei gibt, nimmt er mich in den Arm und küsst mich. Wurde auch langsam Zeit, wo ich doch schon mindestens eine Stunde keinen mehr bekommen habe. Opa schmunzelt und wendet sich dann Martin zu.
„Hallo, ich bin Martin“, sagt der und schüttelt Opa die Hand, „ich habe das Vergnügen seit etlichen Jahren den Kleinen da spazieren zu fahren und zu betreuen und seit neusten ihren Enkel noch dazu. Na ja, einen Sack Flöhe zu hüten ist anstrengender, aber die letzten Tage waren doch schon ganz schön hektisch“.
Er lacht und meint: „Vor lauter, lauter habe ich den Termin zum Ölwechsel verschwitzt und ich dachte, wo wir doch schon mal in einer Werkstätte sind, könnte man das ja zwischendurch mal eben machen oder. Ich hab auch Geld dabei“, fügt er lachend hinzu.
Opa Kurt lacht und meint: „Ihr seid ja noch ein bisschen hier, Oma wartet um halb eins mit dem Essen auf uns und bis dahin zeige ich euch mal alles hier. Während dessen kann einer von den Gesellen schnell das Öl wechseln.“
Die Türe geht auf und Frau Sander kommt mit einem Tablett, auf dem Kaffee, Sprudel und sogar Cola steht und eine Schale Gebäck ist auch dabei. Sie stellt das alles  auf einem Tisch, der inmitten einer Sitzgruppe steht, und verlässt dann das Büro wieder. Opa zeigt auf die Sachen und sagt: „Setzt euch und bedient euch“, und er setzt sich auch an den Tisch, nach dem wir dort Platz genommen haben.
Er erzählt uns, wie er nach der Wende angefangen hat, von den anfänglichen Schwierigkeiten und dann letztendlich doch auch vom Erfolg, jetzt eines der florierensten Autohäuser in Radebeul zu besitzen. Opa steht auf geht an den Schreibtisch und benutzt das Telefon, irgendwas sagt er leise und kurz darauf kommt Frau Sander wieder rein.
Zu Martin gewandt fragt Opa: „Irgendwelche Wünsche, das Öl betreffend, oder die Hausmarke?“  „Hausmarke ist Ok“, sagt Martin, „und ein neuer Ölfilter wäre auch nicht schlecht“, sagt Martin und hält Frau Sander die Chipkarte des Audis hin. „Also, Sanderchen, Ölwechsel Hausmarke inklusive Filter fertig bis fünfzehn Uhr bitte“, sagt Opa und Frau Sander geht mit einem: „Wird erledigt, Chef“, wieder raus.
„Die Leute fallen immer auf die teuren Öle rein“, sagt Opa, „die kaufen fürs Auto nur das Beste, nicht ahnend, dass die Hausmarke allen Anforderungen gerecht wird. Auch die Spinnerei mit dem Extra Super Sprit ist Augenwischerei. Die Leute, die sowas tanken, behalten ihr Auto meist nur maximal zwei Jahre, dann gibt es einen Neuen. Die Konzerne freuen sich über diese Leute, die bringen richtig Kohle.“
Martin nickt und sagt: „Wir tanken immer ganz normalen Diesel, und auch beim Öl wird immer Standard genommen, obwohl wir weiß Gott auch nur das teuerste kaufen könnten. Aber das überlässt der Chef sowie so Kai und mir, der mischt sich da nicht ein.“
„So“, sagt Opa, nach dem wir leer getrunken haben, „ jetzt zeigen wir mal deinem Freund und Herrn Martin, die Firma hier und später fahren wir mit meinem Auto zur Oma, die freut sich schon auf euch und kocht uns was feines,“ „Bitte nicht Herr Martin, einfach nur Martin“, sagt dieser und lacht. Die Führung beginnt im Büro, dann kommen der Ausstellungs- und Verkaufsraum an die Reihe.
Anschließend schauen wir uns die moderne Werkstatt an in der so an die  fünfzehn Leute, zum Teil an Autos, aber auch an einem Traktor und einem Mähdrescher arbeiten, ich nehm jedenfalls mal an, das das ein Mähdrescher ist.
Soviel Ahnung habe ich verständlicher Weise nicht von sowas und auf einem Bauernhof war ich eigentlich auch noch nie, mit Ausnahme eines Pferdehofs, wo Natascha mit zwölf Mal für ein ein halb Jahre Reitunterricht hatte. Danach hat ihr Mama ein eigenes Pferd gekauft, das nun bei einem Gestüt in unserer Nähe steht und wo sie regelmäßig reiten geht. Ich war da aber noch nie, ich kann mit Pferden nicht so viel anfangen.
Die Führung durch die Werkstatt ist interessant und wir schauen bei der einen oder anderen Arbeit ein bisschen zu. Sergej hat meine Hand genommen und so schlendern wir Hand in Hand hinter Opa her und lauschen seinen Erklärungen. Der ein oder Blick folgt uns , eher erstaunt als ablehnend, kennen doch zu mindestens die älteren Mitarbeiter Sergej bestimmt als den Enkel vom Chef.
Allerdings ist auch der ein oder andere Blick eher verschlossen, nicht feindlich, aber auch nicht freundlich. Das kann uns aber nur am Rande berühren, sind wir hier doch keinem Rechenschaft schuldig darüber, dass wir uns lieben. An seinem Händedruck merke ich, dass auch Sergej bemerkt hat, dass nicht alle erfreut über unser Händchenhalten sind.
Nun gehen wir hinaus, über den großen Hof, auf dem einige Maschinen und Autos auf ihre Reparatur, beziehungsweise auf ihre Abholung warten. Auch stehen hier diverse Neuwagen, die darauf warten, gekauft oder abgeholt zu werden.
Just in diesem Moment fällt mir ein, das ich ja auch einen Führerschein habe, aber seit dem Unfall kein Auto mehr und aufgrund fehlender Füße auch keinerlei Fahrpraxis. Ich muss dringend mit Mama sprechen, ich möchte wieder ein Auto und Dr.Schmelzer hat ja schon letztes Mal angedeutet, dass wenn ich wieder laufen kann mit den Prothesen, das auch dem Autofahren nichts mehr im Wege steht.
Ein Modell hier gefällt mir auf Anhieb besonders gut, das heißt Yeti und ist so halb Geländewagen. Ich frage Sergejs Opa nach dem Auto und er erklärt uns das Fahrzeug und die technische Ausstattung. Martin hat mich direkt durchschaut und fragt dann auch gleich: „Bist du sicher, dass du schon soweit bist, ich meine mit den Prothesen und auch mental?“
Auch Sergej guckt mich fragend an und meint: „Du musst das jetzt nicht übers Knie brechen, übe erst mal ein bisschen mit euren Autos, bevor du selber noch mal eins kaufst und mit deinen Eltern solltest du vorher auch sprechen.“
 „Ihr traut mir ja echt nicht sonderlich viel zu, ihr beiden“, sag ich, „seit Tagen laufe ich mit Max und Moritz wie ein junger Gott, habe keine Probleme mit Druckstellen oder sowas und fühle mich fit, wie schon Monate nicht mehr. Irgendwann muss ich ja auch einfach nochmal anfangen, sonst habe ich wieder alles verlernt und jetzt, wo ich dich habe, werde ich kein Risiko beim Fahren mehr eingehen“.
Ich schaue beide herausfordernd an und fahre  fort: „Am liebsten würdet ihr mich wohl in Watte packen,  beglucken und du Martin, mich überall hinfahren. Das verstehe ich ja und die Tatsache, selber nicht fahren zu müssen, ist ja auch sehr schön. Aber ich bin jung, und will auch nicht immer abhängig sein, will mit meinem Schatz vielleicht auch mal allein wegfahren, versteht ihr das nicht?“
„Nun, Jerome“, sagt Martin, „wir haben in Bremerhaven vier Autos, mit denen du auch bestimmt allein fahren darfst, wenn du das mit deinen Eltern abklärst. Dort kannst du auch zunächst mal wieder etwas üben, bist du mit deinen Beinen im Reinen bist und unsere Autos haben natürlich ein Höchstmaß an Sicherheit“.
„Gut, Martin“, sag ich, „das ist alles richtig, aber das sind auch alles Protzkisten, die überall auffallen, wo jeder gleich denkt, das die, wo da aussteigen, Kohle haben ohne Ende. Vielleicht will ich das aber nicht immer. Vielleicht will ich auch einfach nur mal nach Paris fahren, als gewöhnlicher Tourist, im Schlabberlook mit meinem Schatz und mal so abgehen, wie das normale Jugendliche wie Sergej und Boris oder der Sohn von Frau Jensen tun.
Ich bin überall nur der reiche Pinkel, der chauffiert wird, in den feinsten Hotels wohnt, in den dicksten Autos fährt und wenn nötig auch mal schnell mit dem eigenen Flugzeug seine Mama kommen lässt.
 Manchmal möchte ich einfach mal stink normal sein, auf der Lehne einer Parkbank mit anderen abhängen, Musik hören, dumm schwätzen und Blödsinn machen, aber das gibt es ja bei uns nicht .Ich darf kein normaler Junge sein und Natascha kein normales Mädchen. Warum meinst du, geht sie sooft zu Frau Guts Tochter? Was meinst Du?
Dort kann sie mal ein normaler Teenie sein, sich so benehmen, chillen, Muke hören, abhängen. Das sind doch sonst alles Fremdwörter für uns. Käfigkinder sind wir, auch wenn unsere Eltern Ok sind und uns einige Zugeständnisse, die Etikette betreffend, einräumen.
Wenn ich meine Beine nicht verloren hätte, hätte ich meinen Schatz nicht kennen gelernt, weil Krankenhauscafeterias kein Aufenthaltsort für Remmerskinder sind und waren. Auf den Festivitäten, auf die wir immer hingeschleppt werden, sind auch nur so Leute wie wir und es graust mir davor, mit einem von denen, die sowieso nie zugeben würden, schwul zu sein, etwas anfangen zu müssen.
Eigentlich müsste ich jetzt so konsequent sein, und das Auto hier einfach kaufen und selber nach Bremerhaven zurück fahren. Aber ich will auch niemand vor den Kopf stoßen und werde das alles mit Papa und Mama besprechen. Aber ich werde wiederkommen und dieses rote Auto wird irgendwann in absehbarer Zeit, spätestens wenn Sergej und ich studieren gehen, mein, das ist ein Versprechen“
 Ich habe mich richtig in Rage geredet und bin froh dass das Lachen von Sergejs Opa die Spannung ein bisschen raus nimmt aus der Sache. Ich war jetzt schon ein wenig sauer, dass mir keiner was zutraut und mich beglucken will, nur weil ich statt Füße zwei Prothesen habe. Ich werde allen beweisen, dass ich nicht der bemitleidenswerte Krüppel bin, der pausenlos Hilfe braucht.

Ole
Etwa eine Stunde später geht die Türe auf und Dr. Morbach kommt ins Zimmer. „So, Ole, komm bitte, wir gehen mal runter, nach schauen, wie die Situation jetzt ist und ob du mit Frank sprechen kannst“, sagt er und ich folge ihm zum Aufzug, mit dem wir ins Erdgeschoss fahren. Hier in einem Anbau befindet sich die Notaufnahme und angegliedert ist die Intensivstation, die Dr. Mohrbach jetzt ansteuert.
„Warte mal hier auf mich“, sagt er und klingelt an einer großen Glastür. Eine Schwester macht auf und er verschwindet mit ihr hinter die Türe. Es dauert nicht lang, da kommt er wieder heraus, sieht mich an und sagt: „Sie sind auf die normale innere Station verlegt worden, weil ihr Zustand stabil ist und eine Beatmung nicht mehr erforderlich ist. Wir müssen in den zweiten Stock, auf Zimmer zweihundertelf, da liegen die Beiden und Frank wird wohl auch dort sein“.
Wieder zurück zum Aufzug, fahren wir in den Zweiten und suchen das Zimmer zweihundertelf. Dort angekommen, klopft Dr. Morbach und auf Franks „Herein“ betreten wir das Zimmer. Mit einem Schluchzer wirft Frank sich in meine Arme, erdrückt mich fast und fängt dann hemmungslos an zu weinen.
All die Spannung der vergangenen Nacht, die Angst um seine Eltern, das schwer verbrannte Haus, all das bricht jetzt aus ihm heraus und er weint ganz schlimm. Ich drücke ihn fest an mich, mein Herz tut weh, wenn ich ihn hier so leiden sehe und meine linke streichelt beruhigend über seinen Rücken.
Er schluchzt und weint ununterbrochen und ich flüstere beruhigende Worte in sein Ohr. Endlich, nach etwa fünf Minuten, wird er langsam ruhiger und nach weiteren fünf Minuten sind die Tränen endlich versiegt. Ich reiche im ein Taschentuch, trockne mit einem Zweiten seine Tränen ab.
Er hebt jetzt den Kopf und schaut mich an. „Oh Ole, halt mich fest, warum nur hat er das getan, er hat doch Schuld, das alles so gekommen ist. Er hat unser Haus angezündet, meine Eltern wären fast umgekommen. Warum tut er sowas, Ole“. „Ich weiß es nicht mein Schatz, er muss krank sein im Kopf, wie sonst könnte er sowas tun“, sag ich und streiche durch seine Haare.
Ein Räuspern von Dr. Morbach erinnert uns daran, dass wir ja nicht allein sind im Zimmer und Frank rafft sich auf, reißt sich förmlich zusammen und nimmt dann meine Hand. Er zieht mich zwischen die beiden Betten und sagt: „Auch wenn der Augenblick eigentlich nicht dazu geeignet ist, möchte ich euch, Mama und Papa meinen Freund Ole vorstellen. Wir sind seit ein paar Tagen zusammen und ich liebe ihn sehr.“
Ein kleines Lächeln auf dem Gesicht seiner Mutter veranlasst mich ein leises „Hallo „ zu sagen und ihr meine Hand anzubieten. Sie ergreift sie und sagt leise: „Es ist alles ein bisschen furchtbar für uns im Augenblick, aber trotzdem heiße ich dich bei uns willkommen. Frank hat schon beim letzten Besuch von nichts anderem geredet als von seinem Ole“.
Sie lässt meine Hand los und ich wende mich seinem Papa zu, auch ihm die Hand hinstreckend und leise „ Hallo“ sagend. „Hallo, Ole auch herzlich willkommen von mir. Leider können wir dich nicht so begrüßen, wie wir das gerne möchten, aber das holen wir nach.“
„Ich soll ihnen von meiner Mutter alles Gute wünschen und wenn sie jetzt kein zu Hause mehr haben, können sie, wenn sie wollen, bis ihr Haus wieder bewohnbar ist, bei uns unterkommen, du Frank, natürlich auch“, sag ich.
„Das ist lieb von Euch und vielen Dank für das Angebot“, sagt Franks Papa, „aber wir können bei meinem Bruder wohnen, der wohnt gleich drei Häuser neben uns, aber Frank könnte schon einen Platz gebrauchen, sonst muss er im Wohnheim bleiben, weil mein Bruder nur ein Zimmer frei hat.“
„Dann kommt Frank mit zu uns“, beschließe ich kurzer Hand und küsse meine Schatz flüchtig auf den Mund. Der freut sich und zum ersten Mal kommt wieder sein Lächeln zum Vorschein, macht sich Platz auf seinem von Kummer und Sorgen geplagten Gesicht. „Gerne komm ich mit dir mein Schatz, aber eins sag ich dir gleich, im Gästezimmer schlaf ich nicht“, sagt er und grinst zum ersten Mal heute wieder.
Dr. Morbach sagt: „Ich rede mal kurz mit dem Stationsarzt, wie es hier weitergeht, dann komm ich wieder und sag euch Bescheid.“ Er verlässt das Zimmer und wir stehen jetzt am Fußende von seiner Mamas Bett. Frank hält meine Hand und schaut jetzt nicht mehr so sorgenvoll aus. Sein Vater erzählt mit leiser Stimme, was sich gestern und dann in der Nacht zugetragen hat.
Nach dem er bei der Polizei Anzeige gemacht hat, ist er wieder nach Hause gefahren. Ein Anruf bei Pauls Eltern brachte die Auskunft, dass Paul in München wäre, jedenfalls wüssten sie nichts anderes. Sie haben dann nochmal nachhaltig bedauert, dass Frank nicht mehr mit Paul zusammen ist.
Gegen zehn Uhr abends sind er und Franks Mama ins Bett gegangen. Erst der Lärm des Nachbarn und dessen Eindringen in ihr Schlafzimmer hat er noch wahrgenommen, bevor er der Ohnmacht nahe, vom Nachbarn zur Hintertür raus geschubst wurde. Der hatte auch Franks Mutter, die bereits das Bewusstsein verloren hatte, nach draußen getragen.
Wie das Haus letztendlich aussieht, wissen beide natürlich nicht und so muss man warten, bis die Polizei erscheint und den Bericht der Brandexperten über den Zustand des Hauses und die vermeintliche Schadenshöhe mit bringt. Dr. Morbach kommt zurück. Der Stationsarzt begleitet ihn und grüßt beim Eintreten.
„Kann ich hier offen reden“, fragt er Franks Vater und als der nickt, sagt er: „Also, die Rauchvergiftung ist fast abgeklungen, sie können morgen früh nach der Visite, sofern alles planmäßig verläuft, das Krankenhaus wieder verlassen. Die Infusionen laufen noch bis heute Nachmittgag, um alle eingeatmeten Giftstoffe auszuspülen. Heute Abend bekommen sie dann wieder was Normales zum essen.“
„Wissen sie, ob die Polizei heute noch kommt“, fragt Franks Vater den Stationsarzt. „Ich geh mal davon aus, die Beamten sind unterrichtet, dass sie nicht mehr intensiv betreut werden, also werden sie wohl kommen. Wann genau, weiß ich aber nicht“, sagt der Doktor. „Ich geh dann mal wieder“, fährt er fort, „wenn sie etwas brauchen, dann klingeln sie bitte“. Dann verlässt er das Zimmer.
Wir haben uns auf zwei Stühle so zwischen die beiden Betten gesetzt, dass seine Eltern uns sehen können. Nun sitzen wir da Hand in Hand und Franks Vater gibt Frank Anweisungen, was er unbedingt in dem angebrannten Haus heute noch sicherstellen muss.
Er sagt: „Nimm dir ein Taxi, für den Rückweg kannst du dann das Auto nehmen, damit können wir dann morgen auch gleich nach Hause fahren. Wenn Ole vom Arzt aus darf, kann er ja mit dir fahren. Seid aber vorsichtig im Haus, ich weiß ja nicht, wie es dort aussieht und ob da vielleicht was einstürzen kann.“
„Wo finde ich denn die Autoschlüssel, hängen die an ihrem Platz, wenn nicht, werde ich die in dem Chaos wohl kaum finden“, will Frank jetzt wissen. „Die habe ich gestern wie immer an ihren Platz gehängt, also dürften die auch noch da hängen“, antwortet sein Vater. „Was wollt ihr denn morgen anziehen, meinst du, das die Kleider im Schrank noch brauchbar sind?“, fragt Frank jetzt seinen Vater.
Seine Mutter fängt an zu schluchzen, wohl jetzt erst richtig begreifend, was da noch alles auf sie zu kommt. Selbst saubere Kleider werden jetzt ein Problem. „Wenn nichts mehr zu gebrauchen ist, sollen Onkel Georg und Tante Annerose dir was zum Anziehen geben, wir haben wohl die gleiche Größe und sie soll dir von allem was einpacken, wenn bei uns alles hin ist“, sagt sein Vater und Frank nickt.
„Dann guckt, ob Ole mit darf und dann fahrt los, es wird sonst zu spät. Guck auch in meinem Nachtschrank, da liegt mein Geldbeutel mit allen Papieren drin, ob das Ok ist. Dann kannst du auf der Kasse noch Geld holen gehen, die Pin schreib ich die auf“, sagt er, „obwohl, die kannst du dir ja auch merken.“
Es klopft und ein Mann steckt den Kopf zur Türe rein. „Marx ist mein Name, ich bin von der Kripo und würde mich gerne mit ihnen unterhalten“, sagt der. „Einen kleinen Moment bitte noch, mein Sohn ruft sie gleich herein“, sagt Franks Vater und der Kopf verschwindet wieder. „Die Pin sind die ersten beiden Zahlen von Mama und dir, das wirst du dir ja merken können und jetzt ab mit euch und schick mir den Kripomann herein“.
Frank und ich verlassen das Zimmer. Draußen wartet der Mann von der Polizei und Frank fragt ihn: „Wie sieht es denn aus da draußen, kann ich das Haus betreten?“ „Fahren sie zur Polizeidienststelle in Nordenham, dort wird jemand mit Ihnen zur Brandstelle fahren. Dort ist alles versiegelt, aber der macht ihnen auf und der versiegelt auch wieder, wenn sie die notwendigen Sachen geholt haben.
Die Versicherung will ebenfalls heute noch in das Haus, aber die müssen auch zuerst zur Polizei. Sie können mitnehmen, was sie möchten, es muss aber alles vor Ort aufgeschrieben werden. Vielleicht könne sie ja morgen schon wieder ins Haus zurück, allerdings ist es nicht sonderlich wohnlich dort.“
Wir verabschieden uns von dem Mann und machen uns auf den Weg rüber in die Klinik. Hoffentlich gibt mir Dr. Morbach frei, das ich mit Frank fahren kann. Nachdem dieser zugesagt hat, sagen wir Torsten Bescheid und Frank bestellt ein Taxi. Ich zieh mir schnell noch strassentaugliche Kleider an, dann gehen wir runter und warten am Eingang auf das Taxi.
Sobald das Auto da ist, steigen wir ein und Frank sagt: „Nach Nordenham zur Polizeidienststelle.“ Der Mann fährt los und wir sitzen eng aneinander geschmiegt auf der Rückbank, ich halte seine Hand. Diese aufregenden Stunden haben deutliche Spuren bei meinem Schatz hinterlassen. Der Stress mit Paul hat ihn wirklich an den Rand des erträglichen gebracht.
Das seine Eltern nun auch noch beinahe umgekommen sind, das Haus teilweise zerstört ist, und das alles nur, weil er mit Paul Schluss gemacht hat, das ist fast nicht zu begreifen und er wird sich bestimmt  Vorwürfe machen, das er das indirekt verursacht hat. Aber er kann doch gar nichts dafür, dass dieser Spinner so reagiert.
„Du bist kein bisschen Schuld, Frank, rede dir um Gotteswillen keine Schuld ein, das war nur Paul. Tausende Beziehungen zerbrechen täglich auf dieser Welt, aber nur wenige reagieren so oder so ähnlich wie Paul, weil sie nicht damit fertig werden, die Trennung selber verschuldet zu haben“, sag ich eindringlich zu ihm.
Er sieht mich an, gequält lächelnd und meint: „Das ist leicht gesagt, Ole, und du hast ja auch recht. Aber im Moment sind halt Zweifel, Unsicherheit und auch Angst vor der Zukunft, wie alles weiter geht, mein ich. Ich bin so durcheinander und der einzige Fixpunkt in meinem momentanen Leben bist du. Wenn du nicht wärst, wüsste ich nicht, was ich machen sollte, an wen ich mich klammern kann, in all dem Chaos.“
Ich nehme in fest in den Arm, drück ihn an mich und schmuse über sein Gesicht, küsse ihn letztendlich zart du dann immer fordernder auf den Mund, stups meine Zunge gegen seine Lippen, solange, bis er sie öffnet, mich rein lässt in seinen Mund, um mit seiner Zunge zu spielen. Zaghaft erwidert er mein Zungenspiel und zwei Tränen lösen sich aus seinen Augenwinkeln und bahnen sich den Weg über die Wangen nach unten.
Mit meinen Lippen fang ich sie aus, schmuse sie einfach weg, um dann wieder nach seinem Mund zu haschen, ihn wieder in einen Kuss zu verwickeln, bestrebt, ihn von seinen trüben Gedanken abzulenken. „Paul ist jetzt in Haft, wird uns nicht mehr schaden können“, sag ich, „wir müssen jetzt nach vorn schauen, aufräumen und neu beginnen. Trübsal hilft uns da nicht weiter.“
Ich löse mich von ihm, schau ihm in die Augen und sage: „Damals, vor zwei Jahren, als mir klar wurde, das ich schwul bin, war ich nicht froh damit und mitten in meinen Kampf um meine Identität ist mein Vater bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Damals wollte ich auch nicht mehr leben, war fix und fertig, aber mein Onkel Jo hat an mein Gewissen appelliert, hat auf mich eingeredet.
Er hat mir vor Augen geführt, das da Mutsch ist und Marie, die mich lieben und brauchen und das Papa gewollt hätte, dass ich Verantwortung übernehme und kämpfe. Das habe ich und ich bin sicher, dass du das jetzt auch tun musst, kämpfen gegen den Dämon Paul, kämpfen für eine Bewältigung aller entstandenen Probleme, kämpfen um dich und dein Selbstvertrauen und um unsere Liebe.“
Jetzt nimmt er mich in den Arm, flüstert in mein Ohr: „Ole, ich liebe dich so und mit dir zusammen schaffe ich das, wir schaffen das, halt mich und hab mich lieb, ich will dich auch immer lieben, nur dich und sonst niemanden. Bitte lass mich nicht allein, bleib bei mir.“
Die Fahrt ist schnell vorbei, wir halten in der Walter-Rathenau-Straße 4, direkt vor dem Polizeikommissariat von Nordenham, Frank bezahlt und dann gehen wir in das Gebäude. An der Info, fragt Frank, Bezug nehmend auf den Brand, nach einem zuständigen Beamten. Freundlich werden wir nach einem kurzen Telefongespräch in das Zimmer 104 im ersten Stock verwiesen.
Über die Treppe sind wir schnell vor der besagten Türe angelangt und nach Franks Anklopfen und der Aufforderung, ein zu treten, sitzen wir vor dem Schreibtisch einer etwa vierzig Jahre alten Frau, die sich als Kriminalhauptkommissarin Becker vorgestellt hat. Freundlich hat sie uns begrüßt und Frank als einem der Hauptbetroffenen einige mitfühlende Worte gesagt.
„Zwei unserer Beamten sind zurzeit vor Ort, mit einem Sachverständigen der Versicherung und sichern weitere Spuren. Die Brandursache ist eigentlich klar, aber wir wissen noch nicht, wie der Täter ins Haus gelangt ist. Einbruch scheidet auf Grund der derzeitigen Spurensicherung so gut wie aus. Vielleicht können sie uns helfen, in dem sie uns sagen, wie ortskundig der Täter gewesen sein könnte“, sagt sie zu Frank.
Frank schluckt und sagt dann: „Der Tatverdächtige war mein Freund, wie waren fast vier Jahre ein Paar, aber nach dem er mich vor ein paar Wochen betrogen hat, habe ich die Verbindung gelöst.
Er war sehr ortskundig und wusste auch, wo mein Vater einen Notfallschlüssel, für den Fall des Aussperrens war an einer Stelle auf der Terrasse ein Schlüssel versteckt und der Paul war wohl anwesend, als mein Vater diesen Schlüssel ausgetauscht hat, nach dem er einen neuen, sichereren Zylinder eingebaut hat.“
„Das klärt natürlich, wie der Täter das Haus betreten hat“, sagt die Frau, „das kommt immer wieder vor, dass solche Notfallschlüssel ursächlich für einen Einbruch sind. Hoffentlich macht die Versicherung daraus kein Problem, manche stellen sich da echt pingelig an und ziehen Leistungen ab, wegen leichtsinnigem Verhalten.“
„Mein Vater wusste nicht, dass Paul das mitbekommen hat und ich habe das erst später von Paul erfahren, dass er um den Schlüssel weiß. Da bestand aber für mich kein Grund, an zu nehmen, das er dieses Wissen missbrauchen würde“, sagt mein Schatz erklärend. „Ok, ich lass sie jetzt mal von einem Kollegen zur Brandstelle fahren, melden sie sich dort bitte bei Kommissarin Schneider, die werde ich von ihrem Kommen informieren. Sie sind Der Sohn, der Hausbesitzer, nicht wahr“, sagt sie.
„Ja,  Frank Berger ist mein Name und meinen Eltern gehört das Haus“, sagt Frank und holt zur Kontrolle seinen Ausweis aus dem Portemonnaie. Sie wirft nur einen kurzen Blick darauf und ruft jetzt einen Beamten an, der uns dorthin fahren wird, wo Frank wohnt.
Als der Beamte kommt, gehen wir mit dem zum Wagen und er fährt und in die Moorsinger Straße 12.
Als wir aussteigen, sieht man deutlich die starken Brandspuren am Dachgeschoss des Hauses und als wir an der Haustüre stehen, sieht man an den Spuren, dass das Löschwasser an der Haustüre heraus gelaufen ist. Frank schluchzt plötzlich auf, ist doch offensichtlich, dass Haus so zurzeit unbewohnbar ist.
Spontan nehme ich ihn in den Arm, zieh ihn fest an mich, schmuse die Tränen ab. Versuche ihn zu trösten. Ich klopfe an der Türe und kurz darauf öffnet eine Frau in einem weißen Einmaloverall. Sie schaut uns erwartungsvoll an und ich erkläre, wer wir sind und was wir wollen. Sie lässt uns ein, gibt uns einige Verhaltensmaßregeln und lässt uns dann allein.
Frank hat sich wieder etwas beruhigt, schluchzt nur noch ab und zu und geht mir jetzt voran nach oben. Alles ist nass, schwarz und der Geruch ist bedrückend. Im Schlafzimmer der Elter ist es relativ trocken und im Nachtschränkchen  seines Vaters findet er Geldbeutel und Brieftasche, unversehrt.
Jetzt öffnet er den Kleiderschrank, sucht idem Fach ganz oben und findet dort die gesuchte Reisetasche. Da der Schrank gut verschlossen war, riechen die Kleider nur ganz schwach nach Rauch. „Da können wir ja was einpacken, für Mama und Papa“, sagt er, „das ist ja gerade noch erträglich.“
Er räumt aus dem Schrank  Anziehsachen für seine Eltern für ein paar Tage ein und dann gehen wir wieder nach unten. Die Beamtin schaut in den Koffer und macht sich ein paar Notizen, auch über den Geldbeutel und die Brieftasche. Frank sucht jetzt in der Küche nach den Autoschlüsseln und findet alles was er sucht.
„Ich muss noch mal Hoch, in dem Kleiderschrank ist noch eine Dokumentenkassette, das sind auch die Policen der Versicherung drin. Nach meinem Zimmer muss ich auch noch gucken, ich hab ja auch noch jede Menge Sachen hier, die ich im Wohnheim nicht lassen kann“, sagt er und geht zur Treppe.
Ich folge ihm nach oben und sehe dann mit ihm nachseinem Zimmer. Hier ist ganz offensichtlich das Feuer gelegt worden, hier ist eigentlich nichts mehr ganz und durch die Decke kann man den Himmel sehen. Alles ist mit schwarzer Brühe durchtränkt, alles, was nicht verbrannt ist, ist vom Wasser zerstört.
Kreidebleich und wortlos dreht er sich um zu mir und sein Blick brennt sich in meiner Seele fest. So viel Leid schaut aus seinen Augen und wieder nehm ich ihn in beide Arme. Seine Beine geben nach und wir sinken auf den dreckigen nassen Boden, aneinander geklammert, nun beide weinend, er, weil er alles verloren hat und ich, weil mir mein Schatz so leid tut.
Dieses Mal dauert es länger, bis er sich wieder gefangen hat. Als er aufgehört hat zu weinen, stehe ich auf ziehe ihn hoch auf die Beine und schiebe ihn zurück in das Schlafzimmer seiner Eltern, wo er jetzt eine feuersichere Kassette aus den Tiefen des Kleiderschranks hol. Mit der in der Hand wird er von mir zur Treppe geschoben und wir gehen nach unten.
„Ich hole das Auto aus der Garage“, sagt er und geht auf eine Seitentüre zu. „Kannst du denn fahren in deinem Zustand, Schatz, wir können auch noch mal ein Taxi rufen“, sag ich. „Es geht schon, Ole“, sagt er, „es geht gleich besser, weißt du, mein Zimmer, das hat mich schon schwer getroffen, dass er ausgerechnet dort das Feuer gelegt hat.“
Er dreht sich um und geht durch die Türe, offensichtlich in die Garage. Kurz darauf hört man ein Auto anspringen und kurz darauf kommt Frank zur Haustüre wieder rein. Wir laden die Sachen ein und Frank sagt der Beamtin Bescheid, dass wir den Wagen mitnehmen und das seine Eltern morgen wieder her kommen und drei Häuser weiter bei dem Bruder seines Vaters wohnen werden.
Wir verabschieden uns und dann steigen wir in den Wagen, ein Ford Focus Kombi, und Frank fährt los, Richtung Bremerhaven. An der Klinik angekommen, gehen wir hoch ins Krankenzimmer. Dort erstattet er seinen Eltern einen Bericht über den Zustand des Hauses ab und gibt ihnen auch Sachen. Sein Vater ist froh, das Papiere und Schlüssel sowie die Dokumente heil und unversehrt geblieben sind.
Der leichte Rauchgeruch der Kleider, die Frank jetzt aus gepackt hat, wird sich größtenteils bis morgen verflüchtigt haben, meint sein Papa und für die ersten paar Tage wird es schon gehen. Was noch gut ist, kann er ja im Haushalt seines Bruders waschen. Die Stimmung ist gedrückt und ich will Frank heute Abend nicht allein lassen.
Frank gibt seinem Papa die Autoschlüssel, dann verabschieden wir uns vorerst mal und gehen hinüber auf mein Krankenzimmer. Torsten hat uns schon erwartet, ist vor Neugier fast krank und überhäuft uns mit Fragen. „Torsten, bitte“, sagt Frank, " es ist alles schon schlimmer, als du dir vorstellen kannst, halt einfach mal die Klappe.“
Frank lässt sich auf mein Bett fallen, schließt die Augen und seufzt tief. Torsten hält tatsächlich erst mal die Klappe. Dann, nach fast fünf Minuten Ruhe, sagt er: „ Dr. Morbach war schon zweimal hier, wollte mit dir sprechen, Frank, du sollst auf jeden Fall noch bei ihm reinschauen. Er ist unten in der Ambulanz.“
Frank rappelt sich auf und geht zur Tür. „Ich geh mal zu Morbach, bin gleich wieder da“, sagt er und verlässt das Zimmer. Jetzt habe ich Zeit, Torsten alles zu erzählen, ohne das Frank darunter leidet, alles wieder erneut hören zu müssen. Torsten ist regelrecht bestürzt darüber, was Paul Frank und seiner Familie angetan hat.
Nach dem ich alles erzählt habe, ist er ganz still geworden, sagt kein Wort mehr und starrt die Decke an. Das dauert fast fünfzehn Minuten, dann richtet er sich wieder auf und sagt: „Das habt ihr nicht verdient, und es tut mir wirklich leid für euch, das ihr so leiden müsst. Aber jetzt ist es rum, Paul sitzt und jetzt müsst ihr einfach nach vorn schauen.“
Er guckt mich an und fährt fort: „Es nützt nichts, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken oder den Arsch zu zu kneifen. Ihr habt euch und ich weiß genau, wie ihr euch liebt. Da kann doch nichts schiefgehen. Alle leben noch außer der Hund, aber sonst ist es doch nur Sachschaden und sonst nix.“
Ich schaue ihn an, mein Verstand sagt mir, das alles, aber auch alles stimmt. Der Kleine hat wieder mal so recht, es ist doch keiner tot oder schwer verletzt und alles andere lässt sich reparieren, warum also, um bei seinen Worten zu bleiben, den Arsch zu kneifen.
„Wir müssen Frank aufmuntern, ihn aus dem Loch holen und die Party am Samstag, die findet statt, egal was noch alles passiert“, sag ich, angesteckt vom Optimismus unseres kleinen Monsters.
Als Frank zurück kommt, geh ich auf ihn zu, nehm ihn in den Arm und sag zu ihm: „Hör zu mein Großer, alles war sehr schlimm, für dich, deine Eltern und auch für mich. Alle haben überlebt und werden wieder ganz gesund, alles andere ist mit Geld zu bezahlen. Ich liebe dich, du liebst mich und das Leben liegt vor uns.
Geh mit mir durch unser Leben, lieb mich, lach und wein mit mir, teil alles mit mir, sei mein Schatz. Bitte, sei nicht mehr traurig, wenn du traurig bist, depressiv, dann hat Paul doch gewonnen und das kannst du nicht wollen. Es ist vorbei und jetzt steht niemand mehr zwischen uns. Sei nicht mehr traurig, gib mir eine Kuss, zeig mir, das du mich lieb hast“.
Erst schaut er mich nur fragend an, sieht meine bittenden Augen und dann, ganz langsam, erhellt eine Spur von einem Lächeln das Dunkel seiner Züge. Langsam, ganz langsam wird es mehr und zwei Tränen kommen aus seinen Augenwinkeln.
Immer größer wird das Lächeln und dann nähert sich sein Mund. Ganz zart berührt er meine Lippen, jetzt endlich richtig lächelnd und er sagt auf meinen Mund: „Ich hab dich so doll lieb, du bist mein Leben“, bevor er seine Lippen fest auf meine presst.
„Na bitte, wer sagt’s denn, geht doch“ sagt wer im Hintergrund? Richtig, Torsten.


So, das war ein verfrühtes Osterei für meine treuen Fans
Frohe Eiertage und eine geruhsame Zeit und genügend Lesestoff wünscht euch Niff